Schauspiellegende Elisabeth Orth gestorben – Ein Verlust für Wien!

Wien, Österreich - Elisabeth Orth, die gefeierte Schauspielerin des Burgtheaters, ist am 17. Mai 2025 im Alter von 89 Jahren verstorben. Ihre Familie gab bekannt, dass sie friedlich eingeschlafen ist. Das Burgtheater würdigte sie als eine prägende Stimme des Ensembles und eine großartige Künstlerin. Direktor Stephan Bachmann beschrieb ihren unermüdlichen Einsatz für die Kunst und ihre Person als ein Licht in der Theaterlandschaft. Für viele war sie eine Doyenne des Burgtheaters, die durch ihre beeindruckenden Leistungen eindrucksvoll in Erinnerung bleibt.
Elisabeth Orth wurde am 8. Februar 1936 in Wien geboren als älteste Tochter der bekannten Schauspieler Paula Wessely und Attila Hörbiger. Diesem literarisch-künstlerischen Erbe entledigte sie sich zu einem gewissen Teil, indem sie den Nachnamen Hörbiger ablegte und stattdessen den Mädchennamen ihrer Großmutter, Orth, annahm. Ihr Werdegang begann nicht im Theater, sondern als Filmcutterin, bevor sie die Bühne für sich entdeckte.
Ein Leben für die Bühne
Die Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien war der entscheidende Schritt in ihrer Karriere. Nach Engagements am Ulmer Theater, an den Bühnen der Stadt Köln sowie am Bayerischen Staatsschauspiel in München wurde sie 1968 festes Ensemblemitglied des Burgtheaters. Ihre beeindruckende Bühnenpräsenz und ihre Fähigkeit, komplexe Charaktere zu verkörpern, führten zu ihrer Zusammenarbeit mit renommierten Regisseuren wie Achim Freyer, George Tabori und Andrea Breth. Bis zu ihrem Tod wirkte sie in rund 80 Produktionen mit, die sie unvergessen in der österreichischen Theaterlandschaft machten.
Orth war jedoch nicht nur auf der Bühne aktiv. Sie hatte auch bedeutende Rollen in Film und Fernsehen, darunter in Michael Hanekes „Lemminge“ (1978) und „Die Heilerin“ (2004). Ihr Schauspieltalent zeigte sie außerdem in Filmen wie „Georg Elser – Einer aus Deutschland“ (1989) und „Über-Ich und Du“ (2014). Ihre Vielseitigkeit machte sie zu einer gefeierten Künstlerin über die Grenzen der Bühne hinaus.
Engagement für eine bessere Gesellschaft
Orth war nicht nur Künstlerin, sondern auch eine engagierte Stimme in sozialen und politischen Fragen. Sie sprach sich vehement gegen Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit aus und war von 1979 bis 2000 Kolumnistin für die Zeitschrift „Die Furche“. Ihre zivilgesellschaftlichen Initiativen und ihr unermüdliches Einsatz für Toleranz stießen auf große Anerkennung. 2009 erhielt sie das Bundes-Ehrenzeichen für Toleranz und Menschenrechte.
Im Jahr 2022 war sie Teil eines Benefizabends im Burgtheater, um auf den Krieg in der Ukraine aufmerksam zu machen. Ihre Rolle als Vorbild für viele jungere Künstler wird durch die zahlreichen Auszeichnungen, die sie im Laufe ihrer Karriere erhielt, unterstrichen. Zu diesen gehören sowohl die Nestroy-Auszeichnung für beste Schauspielerin im Jahr 2015 als auch der Nestroy für Lebenswerk im Jahr 2022, und die Kainz-Medaille.
Die Gesellschaft der Freunde des Burgtheaters würdigte ihr Lebenswerk 2022 durch die Einführung des Elisabeth-Orth-Preises. Orths Vermächtnis wird weiterhin in der gemeinsamen Erinnerung lebendig bleiben. Heute gilt sie als eine der großen Persönlichkeiten der österreichischen Theatergeschichte.
Die Trauer um Elisabeth Orth ist in der Theatergemeinschaft und darüber hinaus groß. Ihre beeindruckende Karriere, ihre Menschlichkeit und die Werte, für die sie einstand, werden unvergessen bleiben.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Wien, Österreich |
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