Sánchez fordert Israels Ausschluss: ESC wird zum politischen Schlachtfeld!

Österreich - Am 21. Mai 2025 hat Spaniens Premierminister Pedro Sánchez eine kontroverse Forderung an die Europäische Rundfunkunion (EBU) gestellt: Der Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest (ESC) 2025. Diese Entscheidung ist eine direkte Reaktion auf die anhaltenden Militäreinsätze Israels im Gazastreifen, die parallel zum ESC-Finale stattfanden. Sánchez kritisierte die doppelten Standards, die im Vergleich zum Ausschluss Russlands aufgrund des Ukraine-Kriegs herrschten und bezeichnete die Teilnahme Israels als „Skandal“. Er betonte, dass die kulturelle Bühne des ESC keine solchen Ungleichheiten dulden dürfe, und forderte eine Überprüfung der Abstimmungen.Vol.at berichtet, dass der ESC immer mehr von politischen Themen geprägt wird und die Sichtweise mancher Teilnehmer den Wettbewerb beeinflusst.
Inmitten dieser politischen Spannungen nahm die israelische Sängerin Yuval Raphael am ESC teil, die eine Überlebende des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 ist. Raphael trat mit dem Lied „New Day Will Rise“ auf und erreichte in der Jurywertung den 15. Platz, erhielt jedoch 297 Punkte vom Publikum, was ihr die höchste Publikumswertung einbrachte. Insgesamt belegte Israel den zweiten Platz hinter Österreich. Die hohe Punktzahl im Publikumsvoting hat dennoch Fragen aufgeworfen, insbesondere von Seiten des belgischen Senders VRT, der Zweifel an der Integrität des Abstimmungssystems äußerte und somit seine künftige Teilnahme infrage stellt. Trotz der Vorwürfe, die von Spanien und Belgien kamen, wies die EBU die Manipulationsvorwürfe zurück und verteidigte das Televoting als „fortschrittlichstes der Welt“.Welt.de
Politische Dimensionen des ESC
Die Diskussion über die Teilnahme Israels und die Forderungen nach einem Ausschluss werfen das seit langem bestehende Spannungsfeld zwischen Musik und Politik im Eurovision Song Contest erneut auf. Trotz des Anspruchs, unpolitisch zu sein, wird der ESC zunehmend als Plattform für gesellschaftliche und politische Statements gesehen. Die EBU sieht sich mit einer Vielzahl an Beschwerden konfrontiert und plant, Gespräche mit den beteiligten Fernsehsendern zu führen. Der Antrag Spaniens auf Überprüfung des Televotings wird von mehreren Ländern unterstützt, die der Meinung sind, dass militärische Konflikte die Abstimmung beeinflusst haben könnten.
Bereits in der Vergangenheit wurde der ESC als Forum für verschiedene politische Botschaften genutzt, wie etwa von der Drag Queen Conchita Wurst, die 2014 mit ihrem Auftritt viele Menschen bewegte. Auch die späteren Erfolge wie die der ukrainischen Gruppe Kalush Orchestra, die 2022 den Wettbewerb gewann, zeigen das starke politische Engagement des ESC und dessen Bedeutung als ein Stimmungsbarometer für Europa. Diese Entwicklungen machen klar, dass der Wettbewerb nicht mehr nur um Unterhaltung geht, sondern auch um Sichtbarkeit und Haltung, vor allem in Bezug auf identitätspolitische Fragen.Tagesschau.de
Während die Europäische Rundfunkunion noch auf die Forderungen und Fragen bezüglich des Abstimmungssystems reagiert, bleibt abzuwarten, wie sich diese Debatte um den ESC 2025 weiter entwickeln wird. Die Kombination aus kultureller Darbietung und politischem Engagement macht den Wettbewerb zu einem besonderen Ereignis, das weit über die Musik hinausgeht.
Details | |
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Vorfall | Skandal |
Ursache | militärisches Vorgehen Israels im Gazastreifen |
Ort | Österreich |
Quellen |