Palmers vor dem Aus: Gläubiger entscheiden heute über die Zukunft!

Innsbruck, Österreich - Am heutigen Tag, dem 20. Mai 2025, steht die Wäschemarke Palmers vor einer entscheidenden Wende. Wie 5min berichtet, findet eine Gläubigerversammlung statt, die über den Sanierungsplan des Unternehmens entscheiden soll. Palmers, das im Jahr 1915 gegründet wurde, hat sich über die Jahre als eine der bekanntesten Wäschemarken Österreichs etabliert. Allerdings sieht sich das Unternehmen jetzt mit der Realität einer Insolvenz konfrontiert.
Ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung wurde bereits am 13. Februar 2025 eröffnet. In der Zwischenzeit wurde die Abstimmung über den Sanierungsplan zunächst zurückgelegt, was die Unsicherheit über die Zukunft des Unternehmens verstärkte. Bislang haben 1.543 Gläubiger Forderungen in Höhe von 76.802.051,15 Euro angemeldet, von denen bislang nur 17.015.729,04 Euro als berechtigt anerkannt wurden.
Übernahmepläne und finanzielle Herausforderungen
Zur Rettung von Palmers haben mehrere potenzielle Investoren, darunter eine türkische Textilfirma, eine Private-Equity-Gesellschaft sowie ein Schweizer Investmentfonds, ihr Interesse bekundet. Diese Gespräche sind laut der Sanierungsverwalterin Maria-Christina Nau im Gange, jedoch wurden keine konkreten Details zu den Investoren veröffentlicht. Laut Kleine Zeitung benötigt Palmers dringend frisches Kapital, um seine Schulden zu tilgen.
Im Februar 2023 stellte Palmers einen Insolvenzantrag, nachdem das Unternehmen mit Verbindlichkeiten von rund 80 Millionen Euro konfrontiert war. In der Folge wurden 47 Filialen geschlossen, was zu einem Verlust von über 100 Arbeitsplätzen führte. Aktuell betreibt Palmers noch 70 eigene Filialen und 46 Franchise-Standorte, bei denen der Personalstand auf unter 400 Mitarbeiter gesunken ist.
Die Unternehmensgeschichte und der Markt
Palmers wurde im Jahr 1914 von Ludwig Palmers in Innsbruck gegründet und blieb bis 2004 in Familienbesitz, bevor es in die Hände von Finanzinvestoren gelangte. 2015 wurde das Unternehmen von den Grazer Brüdern Luca und Tino Wieser sowie Matvei Hutman übernommen. Das Unternehmen hat jedoch nicht nur mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen, sondern sieht sich auch im Wettbewerb mit anderen Akteuren auf dem Markt, die in den letzten Jahren wenig Rücksicht auf die klassischen Wäschemarken genommen haben.
Die aktuelle Situation ist nicht einzigartig; Über die letzten Jahre gab es einen Anstieg von Insolvenzen in der Branche. Laut den Daten von Statistik Austria sind die Insolvenzraten in den Bereichen Industrie, Bau und Handel seit dem ersten Quartal 2021 gestiegen, was auf die kontinuierlichen Herausforderungen in der Wirtschaft hinweist. Solche Trends machen es für Unternehmen wie Palmers besonders schwierig, sich in einem sich wandelnden Markt zu behaupten.
Die kommenden Stunden und Tage werden entscheidend sein für Palmers und die 1.148 Forderungen, die sich auf 515 betroffene Dienstnehmer beziehen. Die Entscheidung der Gläubigerversammlung könnte den Weg für eine mögliche Rettung ebnen oder eine endgültige Schließung des Unternehmens zur Folge haben.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ort | Innsbruck, Österreich |
Schaden in € | 76.802.051 |
Quellen |