18-Jähriger nach gewaltsamer Prostitutions-Nötigung in Österreich festgenommen

Ein 18-Jähriger aus Ungarn wurde in Österreich wegen Zuhälterei und Prostitutionshandel festgenommen, nachdem er seine Freundin zur Prostitution gezwungen haben soll.
Ein 18-Jähriger aus Ungarn wurde in Österreich wegen Zuhälterei und Prostitutionshandel festgenommen, nachdem er seine Freundin zur Prostitution gezwungen haben soll.

Linz, Österreich - Am 21. Mai 2025 wurde bekannt, dass das Landeskriminalamt Oberösterreich einen 18-jährigen ungarischen Staatsbürger festgenommen hat. Dieser wurde am 7. Mai 2025 in Ungarn festgenommen und zwölf Tage später nach Österreich überstellt. Der junge Mann ist Teil eines bereits im November 2024 ausgehobenen Zuhälter-Rings und steht im Verdacht, eine Frau durch Gewaltanwendung zur illegalen Wohnungsprostitution in Linz und Wels genötigt zu haben. Diese Informationen wurden von Kosmo berichtet.

In dem laufenden Ermittlungsverfahren sind insgesamt fünf ungarische Staatsbürger involviert, die wegen Zuhälterei und grenzüberschreitendem Prostitutionshandel beschuldigt werden. In seinen Aussagen bestritt der 18-Jährige die meisten Vorwürfe und bezeichnete die betroffene Frau als seine frühere Lebensgefährtin. Nach den ersten Vernehmungen wurde er in die Justizanstalt Wels eingeliefert. Die Festnahme und die anschließenden Ermittlungen sind Teil einer größeren Untersuchung zu einem kriminellen Netzwerk, das auch durch einen europäischen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Wels erfasst wurde, wie Krone ergänzt.

Hintergrund zur Problematik der Menschenhandel

Der Fall des 18-jährigen ungarischen Staatsbürgers ist nicht isoliert. Im Rahmen einer umfassenden Strategie zur Bekämpfung von Menschenhandel und Schlepperei hat Österreich in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen eingesetzt. Laut einem Bericht des Bundesministeriums für Inneres stieg im Jahr 2021 die Anzahl der aufgegriffen Personen im Zusammenhang mit Menschenhandel und Schlepperei erheblich an. So wurden 41.612 Menschen aufgegriffen, was einer Zunahme von 92 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Von diesen waren 75 Opfer von Menschenhandel, was einen Anstieg von 34 % darstellt, wie in BMI dargelegt ist.

Die meisten dieser Fälle betreffen grenzüberschreitende Aktivitäten, vor allem an der österreichisch-ungarischen Grenze. Menschenhandel umfasst dabei nicht nur Zwangsprostitution, sondern auch andere Formen der Ausbeutung wie Zwangsarbeit und Bettelei. Diese Herausforderungen betont die Notwendigkeit einer internationalen Zusammenarbeit zur Bekämpfung solcher krimineller Netzwerke.

Ausblick auf weitere Ermittlungen

Die aktuellen Ermittlungen sind Teil einer breiteren Offensive gegen Menschenhandel und Schlepperei, die durch die Zusammenarbeit mit europäischen und internationalen Partnern unterstützt wird. Innerhalb von Österreich spielt das neu gegründete Joint Operational Office im Bundeskriminalamt eine zentrale Rolle bei der Koordination von Ermittlungsverfahren. Dies zeigt, dass die Behörden gewillt sind, dem zunehmenden Problem von Menschenhandel und illegaler Prostitution entschieden entgegenzutreten.

Die Festnahme des 18-jährigen ungarischen Staatsbürgers und die damit verbundenen Ermittlungen könnten somit nicht nur Auswirkungen auf die unmittelbare rechtliche Situation der Beteiligten haben, sondern auch auf die gesamte Landschaft der Bekämpfung der Menschenhandel-Kriminalität in Österreich und darüber hinaus.

Details
Vorfall Menschenhandel
Ursache Gewaltanwendung, Prostitution
Ort Linz, Österreich
Festnahmen 6
Quellen