Verzweifelte Anwohner in Simmering: Linie 71 gestrichen!

Verzweifelte Anwohner in Simmering: Linie 71 gestrichen!
Simmering, Wien, Österreich - In Wien sorgt die ersatzlose Streichung der Linie 71 für große Verunsicherung unter Anwohnern und Nutzern der öffentlichen Verkehrsanbindungen. Besonderer Fokus liegt auf den vier zentralen Haltestellen Hauffgasse, Zippererstraße, Molitorgasse und Litfaßstraße, die seit dem heutigen Tag nicht mehr angefahren werden. FPÖ-Simmeringer Bezirksvorsteher-Stellvertreter Daniel Eigner und FPÖ-Simmering-Klubobmann Patrick Horn äußern scharfe Kritik an dieser Entscheidung. Sie bezeichnen die Situation als untragbar, insbesondere für ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen.
Der dazu eingerichtete Ersatzbus 71E verkehrt lediglich bis St. Marx, was für den Simmeringer Abschnitt keine adäquate Lösung darstellt. Eigner hebt hervor, dass die Bezirksvertretung einen Antrag auf Schienenersatzverkehr unterstützt hat, der jedoch von der rot-pinken Stadtregierung ignoriert wurde, wie Horn bemängelt.
Massive Auswirkungen auf Anwohner
Im Rahmen des sommerlichen Baubetriebs in Simmering ist die Situation für viele Fahrgäste des öffentlichen Verkehrs äußerst kompliziert. Die aktuelle Verbindung der Linie 71 reicht nur zwischen Kaiserebersdorf, Zinnergasse und Enkplatz und lässt viele Beschwerden von Anwohnern und Geschäftsinhabern laut werden. Anwohner reklamieren, dass sie oft mehrere hundert Meter zu Fuß zurücklegen müssen, um zu einer Haltestelle zu gelangen, die eine Anbindung bieten könnte.
Besonders betroffen sind Senioren und Familien mit Kindern, die bei der anhaltenden Hitzewelle mit zusätzlichen Belastungen konfrontiert sind. Der Grünen-Bezirksrat Andreas Fritsch hat in diesem Zusammenhang bereits zahlreiche Meldungen erhalten, die auf die Dringlichkeit der Problematik hinweisen. Kleinbetriebe stehen zudem vor existenziellen wirtschaftlichen Herausforderungen, da viele Kunden aufgrund der schlechten Erreichbarkeit ihrer Geschäfte ausbleiben.
Fehlender barrierefreier Zugang
Die Wiener Linien haben die ausbleibende durchgängige Ersatzverkehrsanbindung mit der Notwendigkeit der Bauarbeiten und fußläufigen Anbindungen im Umkreis von 200 bis 550 Metern begründet. In anderen Wiener Bezirken, wie der Leopoldstadt, ist jedoch bereits ein Ersatzbus zwischen Karlsplatz und St. Marx eingerichtet worden. Dies wirft die Frage auf, warum Simmering in dieser Hinsicht benachteiligt wird.
Um die Situation für mobilitätseingeschränkte Personen zu verbessern, ist ein durchgängiger, barrierefreier Ersatzbus im Bezirksgebiet gefordert. Der aktuell bestehende Leitfaden zur barrierefreien Gestaltung des öffentlichen Verkehrs, erstellt von der Österreichischen Forschungsgesellschaft Mobilität im Auftrag des Bundesministeriums, klärt über notwendige Anforderungen und rechtliche Rahmenbedingungen auf. Dieser wird momentan überarbeitet und soll unter anderem Fachleuten helfen, geeignete Lösungen zu finden und die bestehende Mobilität zu verbessern.
Die FPÖ bekräftigt ihren Standpunkt, dass die Anliegen der Anwohner und die Bedeutung einer fairen sowie erreichbaren Nahverkehrsanbindung nicht ignoriert werden dürfen. Es bleibt abzuwarten, ob und wann die dringenden Forderungen nach einer umfassenden Lösung folgenden Gehör finden.
Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen finden Sie in den Berichten von OTS, Heute und zum Thema Barrierefreiheit in den öffentlichen Verkehrsmitteln in einem Leitfaden, erstellt vom Bundesministerium für Mobilität und Innovation.
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Ort | Simmering, Wien, Österreich |
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