Neugier verlängert das Leben: Festival mit Experten Naughton in Linz!

Linz, Österreich - Der deutsch-englische Wissenschaftsautor und pädagogische Psychologe Carl Naughton wird am 23. und 24. Mai 2025 beim ersten Festival of Curiosity in Linz die neuesten Erkenntnisse über das Thema Neugier teilen. In seinem Vortrag verdeutlicht Naughton, dass neugierige Menschen bis zu 12 % mehr Lebenszeit haben als weniger neugierige Personen. Diese bedeutenden Aussagen sind Teil seines aktuellen Buches „Die Kraft der Neugier: Länger leben, leichter leisten, lustvoller lernen“, das er als Neufassung eines Werkes aus dem Jahr 2016 veröffentlicht hat. Naughton plant, seine Erkenntnisse interaktiv und mit Freude zu präsentieren und gibt an, dass Neugier eine „Wissensemotion“ darstellt, die als innerer Antrieb fungiert. Bei der Entwicklung seiner Theorien begann er bereits 2005 mit einem Vokabellernprogramm, das auf einem Computerspiel basierte.
Naughtons Forschung zur Neugier erstreckt sich auch auf den beruflichen Kontext. In diesem Rahmen entwickelte er eine Neugierskala und wurde 2016 in den Curiosity Council des Technologieriesen Merck berufen. Die Messbarkeit von Neugier wurde in verschiedenen Kontexten erprobt, unter anderem bei Porsche Consulting. Es zeigt sich, dass Neugier als Überlebensmechanismus fungiert, insbesondere bei Kindern, die von Natur aus stark neugierig sind. Das Abnehmen dieser Neugier im Erwachsenwerden ist besorgniserregend, da Erwachsene oft nicht mehr neugierig bleiben und somit Gefahr laufen, Wesentliches in ihrer Umgebung zu verpassen.
Die Bedeutung von Neugier im Alter
Eine neue Studie, veröffentlicht am 14. Mai 2025, beleuchtet die Rolle von Neugier im Alter. Diese Untersuchung, durchgeführt von einem internationalen Forschungsteam mit Beteiligung des Hector-Instituts für Empirische Bildungsforschung, stellt die weit verbreitete Annahme infrage, dass Neugier mit dem Alter abnimmt. Die Ergebnisse zeigen, dass ältere Menschen zwar selektiver in ihren Interessen sind, jedoch nicht weniger wissbegierig. Besonders das Interesse an spezifischen Wissensinhalten, wie etwa Quizfragen, steigt ab der Lebensmitte an.
Neugier könnte demnach als kognitiver Schutzfaktor fungieren, der geistige Fitness fördert und Anzeichen von Demenz verringert. Dies wird unterstützt durch eine Zusammenarbeit mit UCLA und Western Carolina University, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift PLOS One veröffentlicht wurden. Die Studie, die den Titel „Curiosity across the adult lifespan: Age-related differences in state and trait curiosity“ trägt, zeigt, dass die allgemeine Neugier zwar über die Lebensspanne tendenziell abnimmt, aber stabile, persönlichkeitsspezifische Neugier und situative Neugier weiterhin eine bedeutende Rolle spielen.
Praktische Tipps zur Förderung von Neugier
Naughton bietet auch praktische Ratschläge zur Förderung der Neugier an. Er betont, dass Fragen stellen das Gehirn öffnet und empfiehlt die Anwendung der Question Formulation Technique, die das Stellen vieler Fragen fördert, um den Möglichkeitsraum zu erweitern. Er unterscheidet zudem zwischen sozialen Neugier und Wissensneugier und hebt hervor, dass Neugier oft mit Unsicherheit und Ungewissheit verbunden ist, was es neugierigen Menschen erleichtert, in Krisenzeiten zu bestehen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Neugier nicht nur eine Fähigkeit ist, die Menschen dazu befähigt, die Welt um sich herum besser zu verstehen, sondern auch ein entscheidender Faktor für ein längeres und erfüllteres Leben sein kann. Die anstehenden Präsentationen von Naughton im Mai bieten eine hervorragende Gelegenheit, mehr über diesen faszinierenden Aspekt menschlichen Verhaltens zu erfahren.
Für weitere Informationen zu Naughtons Forschung können Interessierte die Artikel auf Vienna.at und die Details zur Studie auf uni-tuebingen.de nachlesen.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Linz, Österreich |
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