Neues Führungsduo: LIVA erlebt frischen Aufbruch nach Affäre!

Linz, Österreich - Die LIVA, Linz‘ bedeutende Kultur- und Sporteinrichtung, hat ein neues Führungsduo: Tomas Liczewski wird geschäftsführender Direktor, während Peter Trawöger die Position des künstlerischen Direktors des Brucknerorchesters übernimmt. Diese Ernennung folgt auf die Brucknerhaus-Affäre, die im August 2024 zum Rücktritt von Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) führte und die Notwendigkeit einer Neuausschreibung der Führung mit sich brachte. Der renommierte Lizenznehmer Liczewski hat ein freiwilliges soziales Jahr bei den Münchner Symphonikern absolviert und ist derzeit für Finanzen und Informationsmanagement bei den Salzburger Festspielen verantwortlich.

Bei einer Pressekonferenz äußerten sich die beiden Neuernannten über ihre Pläne für die LIVA. Liczewski sieht die Einrichtung als „nicht ganz geschliffenen Edelstein“ in Bezug auf Vermarktung und arbeitet daran, sich ein umfassendes Bild über die Kultur- und Sportstätten der LIVA zu machen. Trawöger möchte das Brucknerhaus als das Konzerthaus der Gegenwart in Linz etablieren und plant eine engere Kooperation zwischen dem Brucknerhaus und dem Brucknerorchester. Zudem hat er erste Überlegungen für das Internationale Brucknerfest angedeutet, das kürzer und offener gestaltet werden soll.

Finanzielle Hintergründe der Kulturförderung

Die Herausforderungen der Kulturfinanzierung sind in Österreich vielfältig. Laut einer KDZ-Studie betrugen die gesamten öffentlichen Kulturausgaben 2022 etwa 2,1 Milliarden Euro. Davon entfallen ein Drittel auf die Budgets der Bundesländer (ohne Wien), während je ein Viertel von Bund und Gemeinden sowie 18% von Wien getragen werden. Die Analyse zeigt deutliche Unterschiede in der Kulturfinanzierung zwischen den einzelnen Bundesländern.

Insbesondere Oberösterreich und Kärnten finanzieren direkt über ihre Budgets, während Wien auf Transferzahlungen an ausgegliederte Unternehmen setzt. Diese Unterschiede in der Verteilung der Kulturausgaben sind entscheidend, um die finanziellen Herausforderungen zu verstehen, mit denen Kulturinitiativen wie die LIVA konfrontiert sind. Angesichts der finanziellen Engpässe in der Vergangenheit, einschließlich eines festgestellten Minus von 1,68 Millionen Euro bei einem Kassasturz Ende 2024, ist ein Sonderzuschuss von bis zu 1,8 Millionen Euro zur Vermeidung einer Bestandsgefährdung der LIVA beschlossen worden.

Verträge und Zukunftsperspektiven

Die neuen Verträge, die über fünf Jahre laufen, beinhalten Regelungen zu weiteren Beschäftigungen der Direktoren, die nun auf Lehr- und Publikationstätigkeiten während ihrer Freizeit beschränkt sind. Alle anderen Nebenjobs müssen von der Eigentümerseite genehmigt werden. Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) stellte klar, dass das Entgelt des Führungsduos im Rahmen anderer Leitungspositionen liegt, was die Bedeutung von Transparenz und Verantwortlichkeit in der Kulturfinanzierung unterstreicht.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das neue Duo bewähren wird und welche Impulse sie in die Linzer Kulturlandschaft einbringen. Die kulturelle Vielfalt Österreichs, unterstützt von Bund, Ländern und Gemeinden, wird auch unter ihrer Leitung im Fokus stehen.

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Ort Linz, Österreich
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