Nachhaltige Palmölrevolution: Dänemark und Unternehmen fördern Kleinbauern

Rokan Hulu, Indonesien - In einem bedeutenden Schritt zur Förderung einer nachhaltigen Palmölproduktion in Indonesien hat die dänische Regierung zusammen mit zahlreichen Partnern eine Initiative ins Leben gerufen. Diese umfasst Unternehmen und NGOs, darunter Musim Mas, Ferrero, Preferred by Nature, Agriterra und die Sustainable Agriculture Network. Ziel der Initiative Rokan Hulu Landscape and Livelihoods ist es, die Lebensgrundlagen von Kleinbauern zu verbessern und gleichzeitig den Umweltschutz zu fördern, wie ots.at berichtet.

Die Zusammenarbeit wird durch das Danida Green Business Partnerships (DGBP) Programm der dänischen Regierung finanziert. Das fünfjährige Projekt zielt darauf ab, skalierbare Lösungen für die nachhaltige Palmölproduktion zu entwickeln, die den globalen Standards entsprechen, einschließlich der EU-Abholzungsverordnung. Teil der Initiative ist die Unterstützung von 5.400 unabhängigen Kleinbauern bei der Implementierung regenerativer landwirtschaftlicher Methoden, um den Einsatz synthetischer Stoffe zu reduzieren und die Klimaanpassungsfähigkeit zu stärken.

Stärkung von Bauernverbänden und Diversifizierung der Einkommensquellen

Ein weiterer Fokus liegt auf der Stärkung von Bauernverbänden und der Unterstützung von 2.500 Bauern bei der Erlangung von Nachhaltigkeitszertifikaten wie RSPO und ISPO. Zudem wird angestrebt, 2.000 Gemeindemitgliedern, darunter 60 % Frauen, diversifizierte Einkommensmöglichkeiten zu bieten. Diese Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit dem übergeordneten Ziel, die biologische Vielfalt zu schützen und Abholzung zu mindern.

Zusätzlich ist die Gründung einer Allianz verschiedener Interessengruppen geplant, um die Wiederherstellung von Ökosystemen zu fördern und die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards zu unterstützen. Preferred by Nature übernimmt die Projektkoordination und den Kapazitätsaufbau, während Agriterra sich auf die Stärkung von genossenschaftlichen Geschäftsmodellen konzentriert. Die Herausforderungen, denen die Initiative gegenübersteht, beinhalten niedrige Produktivität, ungleichen Zugang zu Wissen und Ressourcenknappheit.

Nachhaltige Palmölproduktion als wirtschaftliche Chance

Parallel zu diesen Bemühungen hat auch Beiersdorf mit dem WWF ein ähnliches Projekt zur nachhaltigen Palmölproduktion und zum lokalen Naturschutz in Indonesien initiiert. Diese Kooperation, die bis 2026 verlängert wurde, zielt darauf ab, gesunde und artenreiche Waldsysteme zu erhalten und Kleinbauern zu zertifizieren. Dabei ist es eine langfristige Vision von Beiersdorf, Palm(kern)ölderivate direkt aus der Projektregion zu beziehen, wie wwf.de berichtet.

Im Rahmen des Projekts wurden bereits Schulungen durchgeführt, um Kleinbauern zur nachhaltigen Bewirtschaftung anzuleiten. Auch der Aufbau des Verbands „Mitra Bersama“ ist ein Fortschritt, der zur nächsten Projektphase führen soll, in der die Zertifizierung der Palmölfelder angestrebt wird. Die Entwicklungen sind entscheidend, da Indonesien als größter Produzent von Palmöl weltweit über 40 Millionen Tonnen jährlich produziert.

Internationale Bemühungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen

Zusammenhängend mit den nationalen Initiativen arbeitet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) in einem Projekt zur nachhaltigen Palmölproduktion und -beschaffung in Indonesien und Thailand. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen aus der Palmölproduktion zu reduzieren und die ökologische sowie soziale Nachhaltigkeit zu verbessern, wie auf giz.de dargestellt. Über 3.100 Kleinbauern erhalten Schulungen in nachhaltigen Anbaumethoden.

Die Initiative umfasst die Bildung von Multi-Stakeholder-Partnerschaften zwischen Behörden, Unternehmen und Kleinbauern und die Sicherstellung, dass alle Anbaugebiete Nachhaltigkeitskriterien einhalten. Maßnahmen zum Schutz von Wäldern und Mooren sind ebenfalls Teil der Strategie, die darauf abzielt, die Nachfrage nach nachhaltig produziertem Palmöl zu fördern und deren Verwendung in Deutschland zu steigern.