Mucha kritisiert JJs umstrittene Äußerung über Israel beim ESC

Basel, Schweiz - Der österreichische Musiker JJ, mit vollem Namen Johannes Pietsch, sorgt nach seinem Sieg beim 69. Eurovision Song Contest für Kontroversen. Der 24-jährige Countertenor, der am 18. Mai 2025 in Basel, Schweiz, mit seinem emotionalen Lied „Wasted Love“ den ersten Platz erlangte, äußerte sich während einer Pressekonferenz negativ über die Teilnahme Israels am Wettbewerb. Diese Äußerungen, die in der Öffentlichkeit auf massive Kritik stießen, haben nicht nur politische Diskussionen angestoßen, sondern auch Prominente mobilisiert.
Verleger Christian Mucha reagierte auf JJs Kritik und warnte vor den möglichen negativen Auswirkungen auf Österreichs internationales Ansehen. Er betonte die verbindende Kraft der Musik und verwies auf John Lennons berühmten Song „Imagine“ als Beispiel für friedensstiftende Kunst. Mucha kritisierte JJs Äußerungen als grundfalsch und machte deutlich, dass Österreichs Geschichte bezüglich des Holocausts ernsthaft beleuchtet werden müsse. „JJ hätte eine positive Botschaft senden können, anstatt eine Chance zu verspielen“, äußerte Mucha.
Gegner und Befürworter während des Wettbewerbs
Der Eurovision Song Contest, der von etwa 160 Millionen Zuschauern verfolgt wurde, zeigte 26 Länder, die in zwei Halbfinals aus 37 Teilnehmern ausgewählt wurden. Trotz der spannenden musikalischen Darbietungen gab es während des Wettbewerbs Proteste von pro-palästinensischen Demonstranten gegen Israels Teilnahme. JJ betonte jedoch in seinen Erklärungen, dass die Botschaft seines Songs die Stärke der Liebe darstelle und sprach sich für Akzeptanz und Gleichheit aus.
Die Ergebnisse des Wettbewerbs verdeutlichen die Vielfalt der Musikstile und die Spannungen innerhalb der europäischen Gesellschaften. Israels Sängerin Yuval Raphael belegte den zweiten Platz mit ihrem Lied „New Day Will Rise“, während Estlands Tommy Cash den dritten Platz mit „Espresso Macchiato“ erreichte. Der ESC hat sich im Laufe der Jahre von einem unpolitischen Musik-Wettbewerb zu einer Plattform für gesellschaftliche und politische Aussagen entwickelt, wie auch die jüngsten Jahre belegen.
Eine Bühne für politische Botschaften
Laut Tagesschau ist der Eurovision Song Contest mittlerweile ein Spiegelbild der sozialpolitischen Atmosphären in Europa geworden. Der Sieg des Schweizer Acts Nemo 2024, der als erste non-binäre Person gewann, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie der ESC Identitätspolitik und gesellschaftliche Themen zur Sprache bringt. Der Wettbewerb reflektiert gesellschaftliche Debatten, wie etwa die Reaktionen auf den Brexit oder den Krieg in der Ukraine.
Die European Broadcasting Union (EBU) hat den Verhaltenskodex des Wettbewerbs verschärft, um Respekt für die Werte von Universum, Vielfalt, Gleichheit und Inklusivität zu fordern. Eurovision-Direktor Martin Green erklärte, dass das Ziel dieser Änderungen sei, ein Gefühl von Einheit und Zusammenhalt in einer schwierigen Welt wiederherzustellen. Dies zeigt, wie der ESC heute weit über den Rahmen eines reinen Musik-Events hinausgeht.
In Anbetracht dieser Entwicklungen ist unklar, wie JJs Äußerungen und die damit verbundenen Kontroversen die Zukunft seiner Karriere und das Image Österreichs beeinflussen werden. Der Druck, sowohl künstlerisch als auch politisch wahrgenommen zu werden, könnte JJ dazu anregen, seine Botschaften in Zukunft sorgfältiger zu wählen.
Details | |
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Vorfall | Protest |
Ursache | politische Äußerungen |
Ort | Basel, Schweiz |
Quellen |