Milka's neue Schokoladengröße: Kommt die XXL-Krise gestoppt?

Hamburg, Deutschland - Der Schokoladenhersteller Milka sieht sich mit sinkenden Verkaufszahlen konfrontiert. Wie oe24 berichtet, wurde die typische 100-Gramm-Tafel zu Beginn des Jahres 2023 auf 90 Gramm reduziert. Diese Änderung wurde von der Verbraucherzentrale Hamburg mit dem Negativpreis „Mogelpackung des Monats“ geahndet, da die Preiserhöhung von 1,49 Euro auf 1,99 Euro als verdeckte Preiserhöhung wahrgenommen wird. Der Preis pro 100 Gramm ist dadurch merklich gestiegen, was die Verbraucher verärgert.
Zusätzlich zu den kleineren Tafeln gab es auch Veränderungen bei den Großpackungen. So wurde die 270-Gramm-Tafel auf 250 Gramm verkleinert, während der Preis von 3,45 Euro auf 4,99 Euro stieg, was einer Erhöhung von über 56% entspricht. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass viele Konsumenten solche Anpassungen erst spät bemerken, da sie oft mehr auf die Preise als auf die Menge achten.
Neue Produkte zur Absatzsteigerung
Um den rückläufigen Absatz zu bekämpfen, plant Mondelez, eine neue 190-Gramm-Schokoladentafel unter dem Namen „Milka Extra“ einzuführen. Diese wird in den Niederlanden bereits für 3,79 Euro angeboten. Auch in Deutschland soll die Markteinführung in den kommenden Wochen erfolgen. Brancheninsider führen die Anpassungen zurück auf einen signifikanten Rückgang im Absatzbereich, der im ersten Quartal 2025 bei 12% lag. Positiv ist jedoch, dass der Umsatz aufgrund gestiegener Preise um 14% zunahm.
Die Situation für Milka und andere Schokoladenhersteller ist nicht zuletzt auch das Ergebnis der sogenannten Kakao-Krise, die den gesamten Schokoladenmarkt stark beeinflusst. In einem umfassenden Bericht auf ilioss wird erläutert, dass die schlechten klimatischen Bedingungen in Westafrika, wo die meisten Kakaobohnen produziert werden, Ernteausfälle verursachen. Krankheiten, Schädlinge und unberechenbares Wetter führen dazu, dass viele Kakaobäume alterungsbedingt nicht mehr die gewünschte Ernte liefern.
Auswirkungen auf den Markt
Präsidentierende Faktoren wie Misswirtschaft und fehlende Ressourcen unter den Kakaobauern verschärfen die Lage zusätzlich. Die Preise für Kakao sind auf das Sechsfache der Preise von vor wenigen Jahren gestiegen, was die Hersteller zwingt, ihre Endpreise zu erhöhen. Infolgedessen entscheiden sich viele Verbraucher, weniger Schokolade zu kaufen oder auf günstigere Alternativen auszuweichen. Dies führt dazu, dass die Verkaufszahlen von Schokoladentafeln und Pralinen in Deutschland weiter zurückgehen.
Supermärkte passen ihre Produktpalette an die veränderten Bedürfnisse der Konsumenten an. Shrinkflation, also das Verkleinern der Verpackungsgröße bei gleich bleibendem Preis, ist dabei ein gängiges Phänomen. Große Hersteller, darunter Milka und Lindt, reagieren auf diese Entwicklungen mit Preisanpassungen und neuen Verpackungsformaten. Zudem experimentieren viele Unternehmen mit alternativen Zutaten und Rezepturen, um den Herausforderungen der aktuellen Marktsituation zu begegnen.
Details | |
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Ursache | Shrinkflation, gestiegene Kosten |
Ort | Hamburg, Deutschland |
Quellen |