Mikroplastik: Unsichtbare Gefahr weht jetzt über unsere Kopf!

Los Angeles, USA - Die Problematik der Mikroplastikverschmutzung hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Mikroplastik-Partikel in der Luft bei geringeren Windgeschwindigkeiten als herkömmliche Bodenpartikel in die Atmosphäre gelangen können. Laut Kleine Zeitung sind Mikroplastikpartikel leichter als Sand und Staub und haben die Fähigkeit, durch atmosphärische Bewegungen vom Boden aufzustiegen. Bei 84 Prozent der Luftbewegungen konnte Mikroplastik in die Luft gelangen, während nur 23 Prozent der stärksten Windstöße in der Lage waren, herkömmliche Bodenpartikel zu heben.

Diese Erkenntnisse stammen aus einem Feldversuch, der im Rahmen einer Forschungskonferenz durchgeführt wurde. Es wird darauf hingewiesen, dass Mikroplastik in allen gesellschaftlichen Schichten verbreitet ist, ohne zwischen wohlhabenden und weniger wohlhabenden Gebieten zu unterscheiden. Ein Beispiel hierfür sind die Nobelviertel und bescheidenen Wohngebiete in Los Angeles, wo Mikroplastikpartikel in ähnlicher Dichte vorkommen. Ferner wird berichtet, dass Klärschlamm mit Mikroplastik aus Wasseraufbereitungsanlagen in der Nähe der Klärwerke gelagert wird.

Herkunft und Verbreitung von Mikroplastik

Mikroplastik, definiert als Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 5 mm, ist in Böden, Gewässern, Ozeanen und der Luft nachweisbar. Die Hauptquellen dieser schädlichen Partikel sind an Land zu finden, wie beispielsweise synthetische Textilien und der Abrieb von Autoreifen. Laut Max-Planck-Institut für Meteorologie haben frühere Studien fälschlicherweise angenommen, dass der Ozean eine bedeutende Quelle für Mikroplastik sei, während neuere Forschungen darauf hindeuten, dass der Ozean hauptsächlich als Senke fungiert.

Die Auffassung, dass Hunderte Millionen Kilogramm Mikroplastik jährlich aus dem Ozean in die Atmosphäre gelangen, wurde in Frage gestellt. Laborexperimente schlagen vor, dass die Entstehung von Mikroplastik aus marinen Quellen erheblich geringer ist als vermutet, mit nur wenigen Tausenden bis Hunderttausenden Kilogramm pro Jahr.

Gesundheitliche Auswirkungen und globale Maßnahmen

Forschung über Mikroplastik hat sich in den letzten 20 Jahren weiterentwickelt und gezeigt, dass Mikroplastik in den tiefsten Ozeangräben bis zu den höchsten Berggipfeln nachweisbar ist. Laut Sigma Earth wurde Mikroplastik in verschiedenen menschlichen Proben, einschließlich Blut, Muttermilch und Organen, dokumentiert. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind besorgniserregend, insbesondere da Laborstudien Mikroplastik mit Zellentzündungen und anderen Gesundheitsproblemen in Verbindung bringen.

Die Kunststoffindustrie erkennt zwar das Vorhandensein von Mikroplastik an, bestreitet jedoch die potenziellen Gesundheitsrisiken. In Reaktion auf die wachsenden Bedenken haben einige Regierungen bereits Maßnahmen wie den Einsatz von Mikrofaserfiltern in Waschmaschinen eingeführt. Fachleute fordern umfassendere Strategien zur Reduzierung der Mikroplastikverschmutzung, inklusive eines geplanten Vertrags der Vereinten Nationen, der das Problem global angehen soll.

Die Herausforderungen, die Mikroplastik für die Umwelt und die menschliche Gesundheit darstellt, erfordern ein interdisziplinäres Vorgehen, um wirksame Lösungen zu finden.

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Ort Los Angeles, USA
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