Medienrevolutionär Helmut Thoma (86) stirbt überraschend in Wien!

Der einflussreiche Medienmanager Dr. Helmut Thoma ist am 3. Mai 2025 in Wien im Alter von 86 Jahren gestorben.
Der einflussreiche Medienmanager Dr. Helmut Thoma ist am 3. Mai 2025 in Wien im Alter von 86 Jahren gestorben.

Wien, Österreich - Am 3. Mai 2025 verstarb der österreichische Medienmanager Dr. Helmut Thoma im Alter von 86 Jahren in Wien überraschend an Herzversagen, wie seine Familie berichtete. Thoma, der 1939 in Wien geboren wurde, gilt als einer der einflussreichsten Köpfe der deutschsprachigen Fernsehlandschaft. Sein Lebensweg begann bescheiden, nachdem er das Gymnasium abgebrochen hatte und zunächst in einer Molkerei arbeitete. Später holte er die Matura nach und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wo er 1962 promovierte.

Thoma begann seine Medienkarriere beim ORF, wo er Ende der 60er- und Anfang der 70er-Jahre die Rechtsabteilung leitete. Sein Aufstieg in der Branche setzte sich fort, als er 1982 zu Radio Luxemburg wechselte, wo er 1984 die Geschäftsführung von RTL übernahm. Unter seiner Führung entwickelte sich RTL von einem kleinen „25-Mann-Betrieb“ zu einem der führenden Fernsehsender Europas. Zudem führte er die werberelevante Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen im deutschsprachigen Raum ein, was die Programmgestaltung maßgeblich beeinflusste.

Erfolgreiche Formate und Rekorde

Thoma war maßgeblich an der Schaffung vieler Erfolgsformate beteiligt, darunter die Daily Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und die erste Late Night Show mit Thomas Gottschalk. Auch im Sportbereich feierte RTL unter seiner Leitung Erfolge mit Übertragungen von Formel 1, Champions League und Boxkämpfen. Aufgrund seiner Erfolge erreichte RTL in den 90er Jahren Jahresmarktanteile von über 17 Prozent und wurde 1993 zum erfolgreichsten und profitabelsten Fernsehsender Europas.

Seine Innovationskraft und sein Engagement blieben nicht unbemerkt. Im Laufe seiner Karriere erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter die „Goldene Kamera“ (1989), den „Bambi“ (1990) und den „International Emmy Award“ (1994). Thoma äußerte sich häufig kritisch zur Entwicklung des Privatfernsehens, das er als „Katastrophe“ bezeichnete, und zog sich 1998 nach einer unfreiwilligen Übergabe seines Postens an Gerhard Zeiler aus der RTL-Geschäftsführung zurück.

Ein Vermächtnis in der Medienwelt

Nach seinem Rückzug von RTL war Thoma als Medienbeauftragter des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen tätig und engagierte sich in zahlreichen Aufsichtsräten, um seine Expertise weiterzugeben. Seine Sichten zur Medienlandschaft, die er oft als fragmentiert und in ihrer Entwicklung stagnierend betrachtete, zeigen die Herausforderungen, denen sich das Privatfernsehen in den letzten zwei Jahrzehnten gegenübersah. Der Aufstieg des Internets und der damit verbundene Rückgang der traditionellen Werbeeinnahmen haben die klassische Fernsehlandschaft stark verändert.

Dr. Helmut Thoma hinterlässt seine dritte Ehefrau Danièle Thoma und seinen Sohn Harald aus erster Ehe. Sein visionäres Denken und seine Beiträge zur Medienlandschaft werden für immer in Erinnerung bleiben. Die Geschichte des Privatfernsehens, die er prägte, zeigt, wie sich wirtschaftliche und politische Interessen über die Jahre wandelten, wobei Thoma eine Schlüsselrolle in diesem Dynamik spielte. Quellen wie die Kleine Zeitung und RTL dokumentieren eindrucksvoll seinen Werdegang und die Auswirkungen seiner Arbeit auf die Branche. Zudem bietet die Karsten Seite interessante Einblicke in die Entwicklung des Privatfernsehens in Deutschland und die damit verbundenen Herausforderungen.

Details
Vorfall Tod
Ursache Herzversagen
Ort Wien, Österreich
Quellen