Markantes Investitionsprogramm: 21 Mio. Euro für Kinderpsychologie!

Finanzminister Marterbauer kündigt 21 Millionen Euro jährlich für psychosoziale Gesundheitsleistungen für Kinder ab 2026 an.
Finanzminister Marterbauer kündigt 21 Millionen Euro jährlich für psychosoziale Gesundheitsleistungen für Kinder ab 2026 an.

Österreich, Land - Der Finanzminister Marterbauer hat in seiner aktuellen Budgetrede die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in den Fokus gerückt. Ab 2026 stehen jährlich 21 Millionen Euro für psychosoziale Gesundheitsleistungen im Rahmen des Projekts „Gesund aus der Krise“ zur Verfügung. Dieses Projekt, das im Jahr 2022 begann, hat seitdem über 43.000 Klient:innen unterstützt und wird als Erfolgsmodell von der Bundesministerin Korinna Schumann bezeichnet, da es unbürokratische und professionelle Hilfe bietet. Dennoch sieht die Situation herausfordernd aus, da ab Januar 2025 wegen finanzieller Gründe keine neuen Klient:innen mehr aufgenommen werden konnten und mittlerweile über 5.600 Kinder und Jugendliche auf der Warteliste stehen.

„Gesund aus der Krise“ bietet 15 kostenfreie Einheiten bei spezialisierten Fachleuten für Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 21 Jahren an. Die Sitzungen sind wohnortnah und niederschwellig gestaltet, um den Zugang zur Hilfe zu erleichtern. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz finanziert und von Berufsverbänden abgewickelt, mit einer Gesamtförderung von 54,7 Millionen Euro bis Juni 2025.

Psychische Gesundheit und Herausforderungen

Die jüngsten Berichte zeigen die Dringlichkeit der Problematik. Laut einem Bericht von UNICEF belegt Österreich international nur Platz 12 von 39 Ländern im Wohlergehen von Kindern, wobei es insbesondere in den Bereichen mentale und körperliche Gesundheit Aufholbedarf gibt. Die mentale Gesundheit steht besonders unter Druck: Die Punktprävalenz psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen beträgt weltweit mindestens 15%, und in Österreich sogar 23,9%. Experten fordern präventive und lebensnahe Angebote, um chronische psychische Probleme zu vermeiden.

Eine Studie der Universität Innsbruck belegt, dass 95 Prozent der Klient:innen von „Gesund aus der Krise“ Fortschritte erzielt haben, wobei 55 Prozent gute bis sehr gute Fortschritte machten. Gleichzeitig haben sich jedoch die Wartezeiten auf Therapieplätze verdoppelt, und die Gesundheits-, Schul- und Jugendhilfesysteme sind überlastet. Dieser Zustand hat sich durch die Covid-19-Pandemie noch verschärft, da viele Jugendliche mit neuen Sorgen wie dem Ukrainekrieg und der Klimakrise konfrontiert sind.

Notwendigkeiten für die Zukunft

Die Lösung könnte in einem erweiterten Ansatz zur psychischen Gesundheit liegen. Es ist von zentraler Bedeutung, in die Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen zu investieren. Empfehlungen, die in verschiedenen Berichten formuliert werden, beinhalten den Ausbau von Schulpsychologen und die Einführung des Themas „mentale Gesundheit“ in den Lehrplan. Teilweise weisen auch Daten darauf hin, dass Klimaangst viele Jugendliche belastet und das psychosoziale Wohlbefinden beeinflusst.

Insgesamt, so zeigen die Daten und Schlussfolgerungen von verschiedenen Studien, ist die Adoleszenz eine besonders vulnerable Lebensphase. Mädchen sind hierbei besonders betroffen: Ihre emotionale Gesundheit ist stark durch steigende depressive Verstimmungen geprägt. Der Weg zu einer besseren psychosozialen Versorgung in Österreich führt über niedrigschwellige Angebote und verstärkte Präventionsmaßnahmen, die auf die Realität der Jugendlichen eingehen.

Zusammengefasst zeigt sich, dass die Herausforderungen im Bereich der psychischen Gesundheit für Kinder und Jugendliche enorm sind. Es ist entscheidend, dass sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene Maßnahmen ergriffen werden, um die aktuelle Krise zu bewältigen und die Lebensqualität junger Menschen nachhaltig zu verbessern. ots.at, aerzteblatt.de, pmc.ncbi.nlm.nih.gov

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Vorfall Gesundheitskrise
Ort Österreich, Land
Quellen