Macron und Partner drohen Israel: Soforthilfe für Gaza gefordert!

Frankreich, Großbritannien und Kanada drohen Israel mit Maßnahmen wegen der humanitären Krise im Gazastreifen und fordern Hilfslieferungen.
Frankreich, Großbritannien und Kanada drohen Israel mit Maßnahmen wegen der humanitären Krise im Gazastreifen und fordern Hilfslieferungen.

Gazastreifen, Palästina - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Großbritanniens Premierminister Keir Starmer und Kanadas Premier Mark Carney haben Israel mit „konkreten Maßnahmen“ gedroht, um auf die dramatische humanitäre Krise im Gazastreifen zu reagieren. In einer gemeinsamen Erklärung fordern 22 Länder, darunter viele westliche Nationen, dass Israel die humanitäre Hilfe für Gaza umgehend und vollständig wieder zulässt. Diese Erklärung wurde von den Außenministern mehrerer europäischer Länder sowie der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas unterzeichnet. Dabei wird betont, dass Israel „sofort eine vollständige Wiederaufnahme der Hilfen für den Gazastreifen“ ermöglichen müsse, da bereits Anzeichen einer begrenzten Hilfe festgestellt wurden, die jedoch als unzureichend gewertet werden.

Die Diskussion um die humanitären Bedingungen wird durch die wiederholte Blockade der Hilfslieferungen verschärft, die Israel im März verhängt hat. Dieses Vorgehen wird kritisiert, da die 2,2 Millionen Einwohner Gazas auf externe Hilfe angewiesen sind. Hilfsorganisationen warnen vor einer möglichen Hungersnot, während das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium berichtet, dass bereits mehr als 53.400 Menschen in den laufenden Konflikten getötet wurden, der am 7. Oktober 2023 mit einem Großangriff der Hamas auf Israel begann.

Humanitäre Hilfe und internationale Reaktionen

Am Sonntag kündigte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanyahu an, dass Israel nach fast drei Monaten Blockade wieder humanitäre Hilfe zulassen werde. Diese Entscheidung erfolgt offenbar unter Druck der USA, die eindringlich auf die prekäre humanitäre Lage hinweisen. US-Sondergesandter Steve Witkoff hat geäußert, dass eine humanitäre Krise nicht toleriert werden kann. Die israelische Regierung plant, Hilfsgüter über bisher genutzte Wege in den Gazastreifen zu transportieren. Ein neuer Verteilungsmechanismus, unterstützt von internationalen Organisationen wie dem Welternährungsprogramm, soll die Verteilung der Hilfsgüter organisieren, wird aber von den UN kritisiert.

Die humanitäre Situation ist heute so kritisch wie nie zuvor. Laut Human Rights Watch sind die Lebensbedingungen im Gazastreifen in den letzten 16 Jahren kontinuierlich schlechter geworden. Fast 80% der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Sari Bashi, Programm-Direktorin der Organisation, betont, dass die zivile Bevölkerung auch nach Warnungen durch das Militär geschützt werden muss. Die aggressive militärische Reaktion Israels wird als beispiellos beschrieben, weshalb die Evakuierung von Zivilisten aus dem nördlichen Gazastreifen, wo Israel mehr als eine Million Menschen zur Flucht aufforderte, als nahezu unmöglich angesehen wird.

Kritik an militärischen Maßnahmen und den Bedingungen im Gazastreifen

Die UN haben erklärt, dass eine so massenhafte Umsiedlung von Zivilisten aus einem der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt nicht machbar ist. Trotz aller Anstrengungen bleibt die Aufrechterhaltung von grundlegenden Lebensstandards für die Menschen in Gaza eine immense Herausforderung. Berichte über zahlreiche Tote und eine fast dreimonatige Blockade haben den Druck auf die internationale Gemeinschaft erhöht, schnell zu handeln und den Zugang zu humanitärer Hilfe zu garantieren.

Zusätzlich zur humanitären Krise gibt es anhaltende Vorwürfe gegen die israelische Armee bezüglich der Behandlung von Zivilisten im Rahmen ihrer militärischen Operationen. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass das Kriegsrecht strikte Bedingungen für den Schutz von Zivilbevölkerungen festlegt. Kritiker argumentieren, dass die israelische Armee oft nicht zwischen Zivilisten und Combatanten unterscheidet und daher unverhältnismäßig gegen Zivilisten vorgeht, was als Verstoß gegen die völkerrechtlichen Verpflichtungen der Streitkräfte gewertet wird.

Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, die Gewalt zu beenden und eine Lösung zu finden, die den humanitären Bedürfnissen der Menschen im Gazastreifen gerecht wird, während gleichzeitig Maßnahmen zur Wiederherstellung des Friedens ergriffen werden müssen.

Details
Vorfall Terrorismus
Ursache humanitäre Krise, Bombardierungen, Blockade
Ort Gazastreifen, Palästina
Quellen