Literaturwelt trauert: Barbara Frischmuth mit 84 Jahren verstorben

Altaussee, Österreich - Barbara Frischmuth, eine der wichtigsten literarischen Stimmen Österreichs, ist am 30. März 2025 im Alter von 83 Jahren in ihrem Heimatort Altaussee verstorben. Der Tod der bekannten Autorin hinterlässt eine große Lücke in der österreichischen Literaturszene und weckt Erinnerungen an ihr umfangreiches Werk und ihren unermüdlichen Einfluss.

Die Abschiedszeremonie fand in der Kirche von Altaussee statt, wo Stadtpfarrer Markus Plöbst eine bewegende Ansprache hielt. Er erinnerte an Frischmuths Kindheit in der Region und würdigte ihr Erbe. Zu den Trauergästen gehörten zahlreiche Persönlichkeiten des kulturellen Lebens, darunter Helga Rabl-Stadler, Klaus Maria Brandauer sowie der Schriftsteller Paul Lendvai. Auch der Bürgermeister Gerald Loitzl und Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl waren anwesend, um ihre letzte Ehre zu erweisen.

Eine Pionierin der Literatur

Barbara Frischmuth, geboren am 5. Juli 1941, erhob sich zu einer bedeutenden Figur der österreichischen Avantgarde. Sie war eine der ersten Frauen, die in diesem Bereich Anerkennung fanden. Ihr bemerkenswertes Werk umfasst viele außergewöhnliche Bücher, die kulturelle Differenzen verständlich machen. Besonders ihr Roman „Die Klosterschule“ erweiterte die Leserschaft für emanzipatorisches Schreiben und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck.

Frischmuths letzte Veröffentlichung, „Die Schönheit der Tag- und Nachtfalter“, erschien nur wenige Wochen vor ihrem Tod. Diese kreative Schaffensphase verdeutlicht ihr anhaltendes Engagement in der Literatur. Klaus Kastberger, einer ihrer Wegbegleiter, veröffentlichte am 31. März 2025 einen Nachruf, der die Tragweite ihres Verlustes zu erfassen versuchte.

Kulturelle Vernetzung und Einfluss

Zeynep Bilgin-Wührer hob in der Zeremonie Frischmuths Verbundenheit zur Türkei und zu verschiedenen Kulturen hervor, was ihre Werke oft auszeichnete. Andreas Unterweger rezitierte eine Rede von Klaus Hoffer, der Frischmuth als „Zaunreiterin“ zwischen verschiedenen Kulturen bezeichnete. Thomas Stangl verlieh der Trauerfeier eine philosophische Note, indem er sie als jemand beschrieb, der „Schaniere zwischen dem Dies- und Jenseits erkennt“.

Ihr Tod kam nur vier Monate nach dem Verlust von Hannes Androsch, einem weiteren bekannten Nahestehenden aus Altaussee. Frischmuths Vermächtnis wird weiterhin durch ihre Sprache und ihre klärende Haltung in der Literatur lebendig gehalten. Der Verlust einer so herausragenden Persönlichkeit wird sowohl in der Literaturwelt als auch in ihrer Heimat tief gespürt.

Der Nachruf auf Barbara Frischmuth erinnert an die wesentlichen Beiträge, die sie zur österreichischen Literatur geleistet hat, und ruft zur Auseinandersetzung mit ihrem umfangreichen Werk auf. Ihr Einfluss wird in der Literatur sowohl lokal als auch international fortleben. Mehr über ihr Lebenswerk und ihr kulturelles Erbe können Sie hier und hier nachlesen, während Literaturhaus Graz weiterführende Informationen über ihren Nachruf bereitstellt.

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Ort Altaussee, Österreich
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