Linzer Künstlerlegende Helmuth Gsöllpointner mit 91 Jahren verstorben

Linz, Österreich - Am 3. Juni 2025 ist Helmuth Gsöllpointner, eine prägende Persönlichkeit der österreichischen Kunstszene, im Alter von 91 Jahren verstorben. Die Kunstuniversität Linz, an der er viele Jahre tätig war, gab seinen Tod bekannt und würdigte die zahlreichen Beiträge, die er zur Entwicklung von Kunst und Design geleistet hat. Gsöllpointner war nicht nur Bildhauer und Designer, sondern auch Kurator und langjähriger Rektor der Kunstuniversität, wo er von 1977 bis 1981 die Geschicke lenkte.
Sein künstlerischer Werdegang begann an der Universität für angewandte Kunst in Wien, gefolgt von einer bedeutenden Karriere, die ihn ab Mitte der 1950er Jahre zur VOEST in Linz führte. Dort gründete er eine Abteilung für Metallplastik, wo er Stahl nicht nur als Industrieprodukt, sondern als Medium künstlerischen Ausdrucks interpretierte. Gsöllpointner verstand es, Materialbeherrschung mit ästhetischem Anspruch zu verbinden, was seine frühen Werke prägte, die oft als Geschenke verwendet wurden und in verschiedenen Ausstellungen gezeigt wurden.
Einflussreiche Projekte und Ausstellungen
In den 1970er Jahren initiierte Gsöllpointner die „Variablen Objekte“, eine Serie modularer Skulpturen, die sich entlang präziser Schnittlinien verschieben ließen. Diese innovative Idee setzte neue Maßstäbe in der bildhauerischen Gestaltung. Zudem war er als Ausstellungsmacher aktiv und kuratierte entscheidende Formate wie das Forum Metall und das Forum Design, die viele bedeutende internationale Künstler, darunter Donald Judd, nach Linz brachten und das Stadtbild entlang der Donau nachhaltig prägten.
Von 1973 bis 2001 vermittelte Gsöllpointner an der Kunstuniversität Linz sein umfangreiches Wissen. Sein kritisches Engagement und seine politischen Ansichten kamen besonders zum Ausdruck, als er im Jahr 2000 das Große Goldene Ehrenzeichen der Republik aus Protest gegen die damalige Bundesregierung ablehnte. Für seine Verdienste erhielt er 2013 ein Ehrendoktorat und wurde 2022 zum Ehrenmitglied ernannt. Ein Raum in der Bibliothek der Universität trägt heute seinen Namen.
Vermächtnis und letzte Werke
Gsöllpointners Lebenswerk wurde nicht nur durch zahlreiche Ehrungen gewürdigt, sondern auch durch große Ausstellungen, wie die, die ihm 2003 im MAK und 2023 im Schlossmuseum Linz anlässlich seines 90. Geburtstags gewidmet wurde. Trotz gesundheitlicher Einschränkungen, insbesondere in seiner Sehleistung, arbeitete er bis zuletzt an der Werkserie „Stabräume“, die 2024 in Wien präsentiert wurde.
Sein Engagement und seine Vision haben Linz als Innovationszentrum für Kunst und Design geprägt. Gsöllpointners Einfluss wird in den künstlerischen und akademischen Kreisen weit über seine Zeit an der Kunstuniversität hinaus fortbestehen. Die Kunstuniversität Linz bleibt auch ein Ort der künstlerischen Forschung und Innovation, wo die Traditionen, die Gsöllpointner geprägt hat, weitergetragen werden, zum Beispiel durch die enge Zusammenarbeit mit internationalen Forschungsnetzwerken.
5min.at berichtet, dass Gsöllpointner nicht nur als Künstler, sondern auch als Lehrer, Mentor und kritischer Kopf in Erinnerung bleibt. Sein Lebenswerk und seine Errungenschaften werden auch künftig Inspiration für viele Künstlerinnen und Künstler sein.
Für mehr Informationen darüber, wie künstlerische Forschung gefördert wird und welche Bedeutung sie in der akademischen Welt hat, sei auf die Webseite der Kunstuniversität Linz verwiesen. Diese Institution hat es sich zur Aufgabe gemacht, das künstlerische Schaffen sowie den Austausch und die Zusammenarbeit in der Kunstforschung zu fördern.
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Ort | Linz, Österreich |
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