Lebensgefährlicher Arbeitsunfall: Landwirt gerät in Miststreuwerk

Zahra, Österreich - Am Mittwochabend ereignete sich ein schwerer Arbeitsunfall in Zahra, Gemeinde Taiskirchen im Innkreis. Ein 45-jähriger Landwirt zog sich dabei lebensgefährliche Verletzungen zu, als er bei der Arbeit auf einem Erdbeerfeld in einer gefährlichen Situation geriet. Der Landwirt und seine Ehefrau waren mit einem Traktor und einem Miststreuer beschäftigt. Er stand auf dem Anhänger und verteilte Stroh, während seine Frau den Traktor lenkte. Laut Aussagen des Vaters des Verunglückten stolperte der Landwirt und geriet mit dem Kopf in das Streuwerk des Gerätes.
Die Ehefrau reagierte sofort, stoppte den Traktor und verständigte die Rettungskräfte. In kürzester Zeit waren drei Feuerwehren sowie ein Notarzthubschrauber im Einsatz, um schnellstmöglich Hilfe zu leisten. Der schwer verletzte Landwirt wurde ins Kepler Uniklinikum Linz geflogen, wo er nun behandelt wird. Ein Kriseninterventionsteam wurde hinzugezogen, um die Angehörigen in dieser schwierigen Zeit zu betreuen. Die Polizei hat Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen.oe24.at berichtet.
Arbeitsschutz in der Landwirtschaft
Dieser tragische Vorfall wirft erneut ein Licht auf die Herausforderungen in der Landwirtschaft, besonders hinsichtlich der Arbeitssicherheit. Vor kurzem hat Deutschland das ILO-Übereinkommen Nr. 184 über den Arbeitsschutz in der Landwirtschaft ratifiziert, welches grundlegende Mindeststandards für die Sicherheit und Gesundheitsschutz von Arbeitnehmern festlegt. Diese Ratifikation ist ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im landwirtschaftlichen Sektor, der weltweit eine milliardenschwere Anzahl von Mitarbeitern beschäftigt. Dabei arbeiten viele unter gefährlichen Bedingungen und haben oft keinen Zugang zu sozialer Absicherung bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, wie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales erläutert.
Das Übereinkommen hebt den Arbeits- und Gesundheitsschutz als grundlegendes Recht hervor. Besondere Regelungen sind notwendig, um zeitlich befristete Arbeitskräfte sowie junge Arbeitnehmer, die bei gefährlicher Arbeit unterstützt werden müssen, zu schützen. Auch die spezifischen Bedürfnisse von Arbeitnehmerinnen im Mutterschutz sind thematisiert. Die Corona-Krise und der Klimawandel haben diesem Thema neue Dringlichkeit verliehen.
Die Bundesregierung wird aufgefordert, die Umsetzung und Einhaltung der hohen Standards im Arbeits- und Gesundheitsschutz stärker voranzutreiben. Dabei sind präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Arbeitsunfällen erforderlich, etwa durch Sicherheitsvorkehrungen an Maschinen und beim Umgang mit Chemikalien. Auch die Unterbringung der Arbeiter muss Mindestanforderungen genügen, um die Lebensqualität in dieser oft prekären Branche zu verbessern. In Deutschland sind im landwirtschaftlichen Sektor nahezu eine Million Beschäftigte tätig, darunter etwa ein Viertel Saisonarbeiter, wie der ORF berichtete.
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Ort | Zahra, Österreich |
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