Kulturrettung: radio klassik Stephansdom sichert 730.000 Euro durch Spenden!

Wien, Österreich - Am 20. Mai 2025 wurden in der Diplomatischen Akademie Wien die Österreichischen Kulturfundraising-Awards verliehen, die die bedeutendsten Initiativen im Bereich des privaten Fundraisings für Kunst und Kultur würdigen. In diesem Jahr wurde die Fundraisingkampagne „Retten Sie radio klassik Stephansdom“ der Agentur „Rejoice for you – Agentur für Potenzialentfaltung“ mit dem Preis für die beste Fundraising-Aktion ausgezeichnet. Diese Kampagne erbrachte über 730.000 Euro und rettete den beliebten Radiosender nach dem Wegfall seines bisherigen Hauptfinanziers. Geschäftsführer Roman Gerner betonte die zentrale Rolle von Spenden für den Fortbestand des Klassiksenders.
Zusätzlich zum Preis für die beste Fundraising-Aktion erhielt das Stadttheater Klagenfurt in Zusammenarbeit mit der Volksbank Kärnten den Award für die beste Unternehmens-Partnerschaft. Diese Kooperation bietet unter 27-Jährigen kostenlosen Zugang zu Theatervorstellungen und hat bereits mehrere Budgeterweiterungen erfahren, um die kulturelle Teilhabe weiter zu fördern. Der „Small but smART-Award“ ging an kulturspenden.at, das kleinen und mittleren Kulturbetrieben eine einfach zu handhabende und konforme Möglichkeit zur Spendenabwicklung bietet.
Steigende Bedeutung privater Mittel
Laut dem Fundraising Verband Austria belaufen sich die jährlichen privaten Mittel für Kunst und Kultur in Österreich auf rund 45 Millionen Euro. Erstaunliche 83 Prozent aller Kulturbetriebe sind auf diese privaten Spenden angewiesen, zusätzlich zu den öffentlichen Subventionen. Experten unterstreichen, dass der Finanzierungsbedarf entsprechend der aktuellen Teuerungswelle gestiegen ist.
Ein Rückblick auf die Spendenbereitschaft zeigt, dass in Österreich nur 8 Prozent der Bevölkerung bereit sind, für Kunst und Kultur zu spenden, was über 60 Millionen Euro jährlich an Potenzial ergibt. Besonders auffällig ist, dass lediglich 2 Prozent aller Spenden in Österreich 1.000 Euro oder mehr erreichen, was auf ein fehlendes Bewusstsein für privates Engagement in der Kulturförderung hinweist. Institutionen erwarten oft, dass die Finanzierung von Kulturprojekten eine staatliche Angelegenheit sei, trotz der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden, die seit 2009 besteht, jedoch für Non-Profit-Organisationen im Kultursektor seit 2016 eingeschränkt ist.
Künftige Impulse für private Kulturfinanzierung
Die 2025 verliehenen Kulturfundraising-Awards sind nicht nur eine Anerkennung für erfolgreiche Projekte, sondern auch ein Antrieb für weitere Initiativen. Die Kärntner Kulturstiftung wurde gegründet, um private Kulturförderung zu unterstützen und hat bereits 200.000 Euro für Kulturprojekte ausgeschüttet, mit der Unterstützung des Landes Kärnten, das 50.000 Euro zum Stiftungsvermögen beigetragen hat.
Am 5. Oktober wird eine Fachtagung zum Thema „Kulturfundraising & Sponsoring“ in Wien stattfinden, die darauf abzielt, neue Impulse für die private Kulturfinanzierung in Österreich zu setzen. Experten aus Kulturmanagement und Fundraising werden am Treffen teilnehmen, um innovative Ansätze zu diskutieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Förderung von Kunst und Kultur in Österreich zunehmend auf private Mittel angewiesen ist, und die jüngsten Auszeichnungen tragen zur Sensibilisierung und Unterstützung dieser wichtigen Arbeit bei. Weitere Informationen zu den Preisverleihungen und den Preisträgern finden Sie in den Berichten der Kleine Zeitung sowie der OTS. Weitere Ergebnisse und Einblicke in die Spendenbereitschaft bietet auch der Fundraising Verband Austria.
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Ort | Wien, Österreich |
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