Kultur im Fokus: Städtebund feiert 100. Sitzung in Steyr!
Steyr, Österreich - Der Österreichische Städtebund beging am 30. April 2025 in Steyr die 100. Sitzung seines Kulturausschusses, eine bedeutende Veranstaltung, die auf die lange Geschichte kultureller Diskussionen und Entwicklungen in Österreich zurückblickt. Bei der Sitzung, geleitet von der Vorsitzenden Doris Lang-Mayerhofer, Stadträtin aus Linz, wurde die zentrale Rolle der Kultur für den Wiederaufbau und die gesellschaftliche Verantwortung der Städte hervorgehoben. Lang-Mayerhofer betonte, wie wichtig Kultur in der politischen Landschaft sei, insbesondere in Zeiten von Herausforderungen und Wandel.
Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger ergänzte die Ausführungen mit dem Hinweis darauf, dass Kultur ein entscheidendes Element der Teilhabe an der Gesellschaft fördert und daher für alle Zugänglich sein sollte. Der Bürgermeister von Steyr, Markus Vogl, äußerste sich erfreut über die Ausrichtung der Sitzung in seiner Stadt und plädierte ebenfalls für die Stärkung der Kultur angesichts politischer Herausforderungen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ein zentrales Thema der Jubiläumssitzung war Nachhaltigkeit. Ab dem Jahr 2024 wird ein neues Förderprogramm zur Förderung der Energieeffizienz in Kunst- und Kulturbetrieben initiiert. Darüber hinaus wird eine Zertifizierung für „Green Events“ eingeführt, um auch im kulturellen Bereich ökologische Standards zu setzen. Der Kulturausschuss informierte sich zudem über das Umweltzeichen für nachhaltige Kulturbetriebe des BMLUK, das als wichtige Orientierungshilfe dienen soll.
Zu den weiteren wesentlichen Themen gehörten die Umsetzung von Fair-Pay und die budgetäre Absicherung der Kulturbetriebe. Dies zeigt klar die dringende Notwendigkeit, finanzielle Mittel für kulturelle Institutionen in Österreich bereitzustellen. Der Kulturausschuss wurde am 1. Juli 1948 gegründet und hatte schon von Beginn an das Ziel, Stadt- und Landestheater sowie andere kulturelle Einrichtungen zu unterstützen und zu erhalten. Historisch begann das Engagement des Kulturausschusses bereits mit Beratungen über den Zusammenschluss theatererhaltender Körperschaften im April 1948.
Kultur als wirtschaftlicher Faktor
Die Wichtigkeit von Kunst und Kultur als Wirtschaftsfaktoren zeigt die Studie des Städtebarometers von 2010, wonach 78% der StadtbewohnerInnen mit dem kulturellen Angebot zufrieden sind. Die Zufriedenheit steigt zudem mit der Größe der Wohngemeinde sowie mit dem Alter und der Ausbildung der Befragten. In Städten mit 100.000 bis 300.000 Einwohnern ist die Zufriedenheit am höchsten und in den kleineren Städten mit unter 10.000 Einwohnern am niedrigsten.
Kunst und Kultur tragen zur Einzigartigkeit und Authentizität der Städte bei. Sie sind nicht nur identitätsstiftend, sondern fördern auch den Tourismus durch Museen, Festspiele und Festivals. Der Österreichische Städtebund sieht sich als verfassungsmäßige Interessenvertretung für Städte und größere Gemeinden in Österreich, die mehr als zwei Drittel der Bevölkerung und 70 Prozent der Arbeitsplätze repräsentiert.
Die kulturellen Budgets der Gemeinden sind jedoch in der Vergangenheit von der Wirtschaftskrise betroffen gewesen. So sanken beispielsweise die Nettoausgaben für Kultur im Jahr 2009 um 1,8% auf 352 Millionen Euro. In diesem Kontext appelliert der Städtebund an die Notwendigkeit, Gelder so zu lenken, dass Unterstützungen für KünstlerInnen effektiv ankommen und doppelte Zahlungen an die Städte vermieden werden.
Die Initiativen des Kulturausschusses und die Diskussionen der Jubiläumssitzung zeigen, wie KünstlerInnen und Kulturschaffende in der aktuellen Zeit wertgeschätzt und unterstützt werden sollen. Ein starkes kulturelles Umfeld ist von zentraler Bedeutung für die Entwicklung und den Erhalt von Städten und Gemeinden in Österreich.
Für weitere Informationen zur Rolle von Kunst und Kultur in den Städten und der Arbeit des Österreichischen Städtebundes können Sie die Inhalte auf wien.gv.at und staedtebund.gv.at besuchen.
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Ort | Steyr, Österreich |
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