KTM bleibt bis 2026 in der MotoGP: Zukunft ungewiss nach Krise!

KTM bleibt bis Ende 2026 in der MotoGP, während zukünftige Pläne nach Liberty Media-Einstieg ungewiss sind. Finanzielle Herausforderungen bestehen weiterhin.
KTM bleibt bis Ende 2026 in der MotoGP, während zukünftige Pläne nach Liberty Media-Einstieg ungewiss sind. Finanzielle Herausforderungen bestehen weiterhin.

Mattighofen, Österreich - KTM hat offiziell bestätigt, dass das Unternehmen bis Ende 2026 in der MotoGP an den Start gehen wird. Diese Zusage kommt in einem entscheidenden Moment, da die Zukunft der Marke im Motorsport nach dem geplanten Einstieg von Liberty Media in das Geschäft weiterhin ungewiss bleibt. Laut vol.at hängt die weitere Teilnahme von KTM an der MotoGP nach 2026 von den Kosten und den Entwicklungen rund um den neuen Vermarkter Liberty Media ab.

CEO Gottfried Neumeister äußerte, dass die Genehmigung des Liberty Media-Einstiegs durch die EU-Kommission für Juni 2025 erwartet wird. Trotz der Herausforderungen bleibt KTM optimistisch, dass sich die Situation stabilisieren wird. Der indische Mutterkonzern Bajaj Auto hat bereits 525 Millionen Euro bereitgestellt, um die finanziellen Schwierigkeiten der KTM AG abzufedern. Mit einer Call-Optionsvereinbarung hat Bajaj zudem die Möglichkeit, bis Mai 2026 die Kontrolle über die Pierer Mobility AG zu übernehmen.

Finanzielle Situation und Marktbedingungen

Die finanziellen Ergebnisse von Pierer Mobility AG für 2024 zeigen eine große Herausforderung: Ein Umsatz von 1,879 Milliarden Euro, was einen Rückgang von 29 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, und ein EBITDA von −481 Millionen Euro. Diese Verluste sind vor allem auf hohe Restrukturierungskosten sowie Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte von etwa 850 Millionen Euro zurückzuführen.

Für 2025 wird ein angespanntes Marktumfeld prognostiziert, und es wird ein operativer Verlust erwartet, der allerdings durch Sanierungsgewinne teilweise ausgeglichen werden kann. Die Standorte in Mattighofen und Munderfing in Oberösterreich sollen langfristig gesichert bleiben. Zurück zum Rennsport: Ab 2027 tritt ein neues technisches Reglement in der MotoGP in Kraft, welches eine Hubraumreduzierung auf 850 Kubikzentimeter vorsieht. Bislang hat jedoch kein Hersteller einen Vertrag für die Periode 2027 bis 2031 unterschrieben.

Bedeutung für die MotoGP und Teamverträge

Carlos Ezpeleta, der sportliche Leiter von Dorna, äußerte Erleichterung über das Ende von KTM’s finanzieller Krise und betonte die Bedeutung des Herstellers für die MotoGP. Der Motorenbauer hatte seit Ende des vergangenen Jahres mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen und musste sich selbst verwalten, um eine Insolvenz zu vermeiden. Die Restrukturierungspläne, die im Februar von den Gläubigern genehmigt wurden, haben die Bedingungen zur Rückzahlung von 30 % der über 2 Milliarden Euro Schulden bis zum 23. Mai 2025 festgelegt, berichten Crash.net.

Trotz einer fast 600-Millionen-Euro-Investition von Bajaj gibt es Gerüchte über eine mögliche Reduzierung der Satellitenunterstützung für das Tech3-Team in der kommenden Saison. KTM Motorsportchef Pit Beirer hat diese Gerüchte jedoch als „komplett falsch“ zurückgewiesen und bestätigt, dass die aktuellen Pläne zur Stabilisierung und bestehende Verträge mit Fahrern und Tech3 weiterhin Bestand haben.

Die zukünftige Wettbewerbslandschaft könnte sich demnächst verändern. Die EU-Kommission hat eine eingehende Prüfung der Übernahme von Dorna durch Liberty Media eingeleitet, da Bedenken hinsichtlich einer möglichen Marktkonzentration bestehen. Ein solches Szenario könnte letztlich höhere Preise für Lizenzierungen von Senderechten zur Folge haben, was im Interesse der Fans und europäischen Rundfunkanbieter kritisch wäre, wie Motorsport Magazin berichtet.

Die Entscheidung der Kommission wird bis spätestens 14. Mai 2025 erwartet, was für KTM und die gesamte MotoGP von entscheidender Bedeutung sein könnte. Während Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta und Liberty Media optimistisch bleiben, sind die Herausforderungen, die sich aus der finanziellen Situation und den regulatorischen Prüfungen ergeben, noch lange nicht gelöst.

Details
Vorfall Finanzmarkt
Ort Mattighofen, Österreich
Quellen