Krise im Wallis: Gletscherabbruch bringt Dörfer in Gefahr!

Blatten, Schweiz - Nach den verheerenden Gletscherabbrüchen im Schweizer Wallis bleibt die Lage angespannt, doch die Behörden melden erste positive Entwicklungen. Die Bevölkerung wird weiterhin aufgefordert, die Anweisungen der zuständigen Behörden strikt zu befolgen. Laut Matthias Ebener, Informationschef des Regionalen Führungsstabs im Lötschental, sind Felsabbrüche am Kleinen Nesthorn vor den Toren Blattens zu verzeichnen. Das Gletschergebiet bleibt vorerst unverändert, jedoch bleibt die Gefahrenlage ernst.
Im Katastrophengebiet wird ein Stausee hinter einem Schuttkegel beobachtet, dessen Wasserstand zeitweise um bis zu drei Meter pro Stunde anstieg. Das Flüsschen Lonza ist durch Gesteinsabgänge, Eis und Geröll blockiert, was die Situation zusätzlich kompliziert. Katastrophenhelfer und Armeeangehörige können aufgrund der instabilen Bodenverhältnisse nicht mit schweren Maschinen eingreifen. Ein weiterer Felssturz könnte laut Experten auf beiden Seiten des Tals drohen, da am Kleinen Nebelhorn hunderte Kubikmeter Gestein abstürzen könnten.
Rettungsmaßnahmen und Überwachung
Der Zivilschutz hat mehrere Pavillons entlang des Hanges gegenüber dem Birchgletscher aufgestellt, um die Bevölkerung zu schützen. Die Wanderwege in der betroffenen Zone sind gesperrt, während das Gelände kontinuierlich auf Bewegungen überwacht wird. Zahlreiche Messgeräte wurden installiert, um die Überwachung zu unterstützen. Gleichzeitig füllt die Lonza den vorsorglich entleerten Stausee in Ferden wieder auf, jedoch aufgrund einer hohen Sedimentkonzentration im Wasser kann nicht turbiniert werden. Am Freitagabend wurde der Grundablass des Stausees teilweise geöffnet, um einen kontrollierten Wasserabfluss zu ermöglichen.
Die Rückhaltefunktion des Staubeckens im Falle eines Murenabgangs bleibt erhalten. Obgleich die Situation sich an einigen Stellen stabilisiert hat, sorgen sich die lokalen Behörden über ein mögliches Worst-Case-Szenario, bei dem mehr Wasser und Schutt als erwartet das Staubecken überfordern könnten. Einzelne Häuser entlang des Flussbettes wurden präventiv geräumt.
Aktuelle Entwicklungen im Katastrophengebiet
Die Lage im Lötschental hat sich jedoch entspannt. Die Behörden des Kantons Wallis haben mitgeteilt, dass keine weiteren Evakuierungen benachbarter Orte geplant sind. Jonas Jeitziner vom Regionalen Führungsstab bezeichnete dies als „gute Nachricht“. Ein Durchlass für den See hinter dem Schuttkegel wurde gefunden, wodurch das Risiko eines unkontrollierten Durchbruchs der Wassermengen gesunken ist. Dennoch bleibt die Möglichkeit weiterer Felsabbrüche und Gerölllawinen oberhalb der Katastrophenregion bestehen.
Das Katastrophengebiet liegt auf etwa 1.500 Metern Höhe, wo das Dorf Blatten nahezu vollständig verschüttet ist. Rund 300 Einwohner mussten evakuiert werden, und ein 64-jähriger Mann wird im katastrophalen Umfeld vermisst. Walliser Ständerat Beat Rieder forderte mehr Bundesmittel für den Schutz vor Naturgefahren in den Alpen, während Gemeindepräsident Valentin Werlen den Tag als „rabenschwarz“ für Blatten bezeichnete und vor herabstürzenden Steinen warnte.
Die Situation bleibt somit kritisch, auch wenn es Lichtblicke gibt. Zivil- und Katastrophenschutz arbeiten unermüdlich an der Beurteilung der Gefahren und der Umsetzung von organisatorischen Maßnahmen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten und weitere Schäden zu verhindern.
Für weitere Informationen verweisen wir auf Kleine Zeitung, Berliner Zeitung und ZDF heute.
Details | |
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Vorfall | Naturkatastrophe |
Ursache | Gletscherabbruch, Felsabbrüche |
Ort | Blatten, Schweiz |
Quellen |