Krise im Gesundheitswesen: Lange Wartezeiten frustrieren Oberösterreicher!
Volksgartenstraße 40, 4020 Linz, Österreich - Die Gesundheitsversorgung in Oberösterreich steht unter Druck. Laut einer aktuellen IFES-Studie im Auftrag der AK Oberösterreich nehmen die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem Gesundheitssystem sowie die langen Wartezeiten auf Termine und Operationen dramatisch zu. Die Ergebnisse dieser Studie werden am 29. April 2025, um 10 Uhr, bei einer Pressekonferenz in der Arbeiterkammer Linz vorgestellt. AK-Präsident Andreas Stangl und IFES-Geschäftsführer Dr. Reinhard Raml werden dabei über die derzeitige Situation und notwendige politische Maßnahmen informieren ots.at.
Immer weniger Zeit bleibt den verfügbaren Ärzt:innen für ihre Patient:innen. Dieses Problem wird durch die hohe Auslastung und die unzureichenden Kapazitäten in den Krankenhäusern weiter verschärft. Thesen zur Notlage im Gesundheitssystem finden sich in der genannten Studie und werden die Diskussion um Reformen neu befeuern.
Wartezeiten im europäischen Vergleich
Die Problematik der langen Wartezeiten ist nicht nur in Oberösterreich zu beobachten. Auch im gesamten österreichischen Gesundheitssystem gibt es Herausforderungen, die den Zugang zu medizinischer Versorgung weiter erschweren. Beispielsweise muss eine Patientin in Österreich derzeit mit einer Wartezeit von bis zu einem Jahr für eine Knieprothese rechnen. Im europäischen Vergleich liegt Österreich hier jedoch nicht allein: Während die Median-Wartezeiten für Knieersatz-Operationen in Dänemark und Italien unter 50 Tage liegen, warten Patient:innen in Österreich oft über 60 Tage auf Facharzttermine, wie wienerzeitung.at berichtet.
Österreich investiert 10,4% seines Bruttoinlandsprodukts in das Gesundheitssystem, was es zu einem der teuersten in Europa macht. Im Vergleich dazu wendet Deutschland 11,7% seiner wirtschaftlichen Leistung auf, während Italien und Spanien lediglich 8,7% bzw. 9,1% investieren. Trotz dieser hohen Ausgaben zeigt sich jedoch, dass die Qualität der Versorgung nicht automatisch steigt.
Schwächen des Systems
Die hohe Ausgabenquote führt nicht unmittelbar zu einer besseren Versorgung, besonders bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes, von denen 8,4% der österreichischen Bevölkerung betroffen sind. Dies wird auch durch die unzureichenden Präventivmaßnahmen offensichtlich; Österreich gibt nur 2,8% seiner Gesundheitsausgaben für Prävention aus – ein Wert, der unter dem OECD-Durchschnitt von 3,2% liegt. Zum Vergleich: Finnland investiert annähernd 4% und erzielt dadurch bessere Gesundheitsergebnisse mit nur 6,2% Diabetikern in der Bevölkerung.
Hinzu kommt, dass die mediane Wartezeit für neue Medikamente in Österreich bei 349 Tagen liegt, während die Patient:innen in Deutschland gerade einmal 87 Tage warten müssen. Ein weiterer Punkt ist die Kostenbeteiligung der Patienten: In Österreich tragen diese durchschnittlich 32% der Medikamentenpreise, während es in Deutschland nur 18% sind.
Die Stärken des österreichischen Gesundheitssystems bleiben jedoch die Solidarität sowie die gute Akut- und Notfallversorgung. Diese Aspekte könnten durch eine verbesserte Zusammenarbeit der Akteure und Strategien anderer europäischer Länder weiter ausgebaut werden. Die Diskussion, die am 29. April 2025 stattfinden wird, könnte der erste Schritt in diese Richtung sein, um die Zufriedenheit der Patient:innen langfristig zu erhöhen.
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Ort | Volksgartenstraße 40, 4020 Linz, Österreich |
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