Kostenlose HPV-Impfung unter Druck: Ablauf droht zum Jahresende!

Kostenlose HPV-Impfung für 21-30-Jährige endet bald; Klarheit gefordert zur Fortführung der Impaktion in Österreich.
Kostenlose HPV-Impfung für 21-30-Jährige endet bald; Klarheit gefordert zur Fortführung der Impaktion in Österreich. (Symbolbild/DNAT)

Vorarlberg, Österreich - Die HPV-Impfaktion für junge Erwachsene im Alter von 21 bis 30 Jahren steht vor dem Ende, und die Unsicherheiten dahingehend nehmen zu. Bis zum Jahresende haben die Betroffenen noch die Gelegenheit, diese wichtige Impfung kostenfrei zu erhalten. OTS berichtet, dass bereits die erste Dosis im Juni 2023 verabreicht werden musste, um die volle Kostenübernahme für beide Teilimpfungen zu gewährleisten. Ohne klare Informationen zur Fortführung der Maßnahme nach Jahresende entsteht eine hohe Belastung für viele junge Erwachsene, besonders in Vorarlberg, wo die ablaufende Frist besonders hervorgehoben wird.

Ralph Schallmeiner, der Gesundheitssprecher der Grünen, fordert von Gesundheitsministerin Schumann sowie Staatssekretärin Königsberger-Ludwig eine verbindliche Klarstellung zur Zukunft der Impfaktion. Gemeinsam mit Jugendsprecherin Barbara Neßler hat Schallmeiner eine parlamentarische Anfrage zu Impfzahlen und Durchimpfungsraten eingereicht, deren Antworten bis dato ausstehen. Er fordert zudem ein dauerhaftes Angebot der kostenlosen HPV-Impfung für die Altersgruppe 21 bis 30 Jahre, da die Impfung das Risiko für verschiedene Krebsarten um bis zu 90 Prozent senken kann.

Wissensdefizite und Geschlechterverteilung

Die Ständige Impfkommission hat die HPV-Impfung seit 2007 für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen empfohlen. Dennoch liegt die Impfquote für 15-jährige Mädchen bei etwa 54,6 Prozent und für Jungs sogar nur bei 34 Prozent, was auf ein geringes Bewusstsein für die Risiken der HPV-Infektion hindeutet. Dies ist besonders besorgniserregend, da persistierende HPV-Infektionen zu Karzinomen des Anogenital-, Mund- und Rachenraums führen können, wie das Bundesgesundheitsministerium erläutert.

Ein Grund für die niedrigen Impfquoten ist das hohe Maß an Scham, das mit dem Thema sexuell übertragbarer Infektionen verbunden ist, besonders bei jungen Menschen. Schallmeiner hebt hervor, dass eine breitere Bewerbung der Impfaktion notwendig sei, um bildungsferne Gruppen und Männer gezielt anzusprechen und zu erreichen.

Aktueller Stand der Forschung und Initiativen

Das Robert Koch-Institut (RKI) engagiert sich mit verschiedenen Projekten zur Steigerung der HPV-Impfquoten in Deutschland, die dem Ziel dienen, die Impfquote bei 15-jährigen Mädchen bis 2030 auf mindestens 90 Prozent zu erhöhen. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 8.000 Menschen an HPV-bedingten Krebserkrankungen, was die Dringlichkeit der Impfkampagnen nochmals verdeutlicht, wie das RKI berichtet.

Aktuell läuft ein Projekt, das sich auf Hürden und Anreize für den Einsatz von Erinnerungssystemen für HPV-Impfungen konzentriert. Dieses Vorhaben umfasst unter anderem Schulungen für das ärztliche Personal sowie Workshops zur Entwicklung von Konzepten für Impf-Erinnerungssysteme, die bis 2026 durchgeführt werden sollen. Diese Maßnahmen sind entscheidend für die Erhöhung der Durchimpfungsraten und somit der Prävention gegen HPV-bedingte Krebserkrankungen.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf die wiederholten Forderungen nach Klarheit und dauerhaften Lösungen reagieren werden, um die HPV-Impfaktion für junge Erwachsene langfristig zu sichern.

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Ort Vorarlberg, Österreich
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