Klimastatusbericht 2024: Österreich zwischen Extremwetter und Alarmzeichen

Der Klimastatusbericht 2024 dokumentiert extreme Wetterereignisse in Österreich und hebt die Herausforderungen des Klimawandels hervor.
Der Klimastatusbericht 2024 dokumentiert extreme Wetterereignisse in Österreich und hebt die Herausforderungen des Klimawandels hervor.

Wien, Österreich - Der Klimastatusbericht 2024, der im Auftrag des Klima- und Energiefonds sowie der neun Bundesländer erstellt wurde, dokumentiert eindrucksvoll die extremen Wetterereignisse, die Österreich und die Welt im vergangenen Jahr geprägt haben. Er wurde durch das Climate Change Centre Austria (CCCA) in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur (Boku) und Geosphere Austria durchgeführt. Ziel des Berichts ist es, die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels in Österreich hervorzuheben. Laut Kleine Zeitung haben höhere Temperaturen die Wahrscheinlichkeit für extreme Niederschläge deutlich erhöht.

Im Herbst 2024 kam es in Österreich zu heftigen Hochwasserereignissen, die sechs Menschen das Leben kosteten und erhebliche Schäden an Gebäuden, Infrastruktur und in der Landwirtschaft verursachten. Die Kosten dieser Extremwetterereignisse beliefen sich auf mehrere Milliarden Euro. Klimaminister Norbert Totschnig hob hervor, dass Klimaschutz als essenzieller Bestandteil des Katastrophenschutzes betrachtet werden muss.

Temperaturrekorde in Österreich

2024 war das heißeste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen in Österreich, mit einer durchschnittlichen Temperatur von 8,8 Grad Celsius, was einem Anstieg von drei Grad gegenüber dem Klimamittel 1961-1990 entspricht. Besonders der Februar 2024 wies eine Durchschnittstemperatur von 6,6 Grad auf, während die erste Aprilhälfte die 30-Grad-Marke überschritt. Diese frühzeitige Wärme führte zu einer Auffrischung der Blütezeit von Pflanzen, wurde jedoch durch einen Kaltlufteinbruch mit anschließendem Spätfrost konterkariert. Der Schaden in Obst- und Weinbaukulturen betrug alleine 56 Millionen Euro.

Wien verzeichnete im Jahr 2024 mit 53 Tropennächten, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fiel, einen Rekord. Ebenfalls berichtete der Bericht, dass die Regionen unter 500 Metern in Österreich im Durchschnitt 90 Sommertage erlebten, was doppelt so viele sind wie in früheren Jahren. Auch Bernd Vogl, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, betonte die direkten Auswirkungen des Klimawandels auf das tägliche Leben der Menschen.

Globale Entwicklungen und Extremwetterereignisse

Die Situation weltweit zeigt ähnliche alarmierende Muster. Laut Umweltbundesamt war 2023 das heißeste Jahr seit Beginn der globalen Aufzeichnungen, mit einer durchschnittlichen Temperatur, die fast 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag. Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen in Nordamerika, Dürre in Madagaskar und schwere Regenfälle in Libyen sind nur einige Beispiele für die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels, die zu Tausenden von Todesfällen und bedeutenden Zerstörungen führten.

Die Zunahme solcher Extremwetterereignisse wird durch wissenschaftliche Berichte, wie den der Arbeitsgruppe I des Weltklimarats WWF, bestätigt. Dieser Report zeigt, dass die Erderhitzung nicht nur die Oberflächentemperatur der Erde steigert, sondern auch die Wahrscheinlichkeit von extremen Wetterereignissen erhöht. Die Vorhersagen deuten darauf hin, dass Küstenüberschwemmungen, die früher in einem Zeitraum von 100 Jahren auftraten, in Zukunft immer häufiger auftreten könnten. Lösungen wie die Rückgewinnung natürlicher Überflutungsflächen werden als notwendig erachtet, um die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.

Kurtzfristig sind Maßnahmen erforderlich, um die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren und sich auf die unvermeidlichen Klimafolgen vorzubereiten. Der Einsatz von Programmen wie „KEM – Klima- und Energiemodellregionen“ und „KLAR! – Klimawandel-Anpassungsmodellregionen“ wird in Österreich als wichtig erachtet, um Gemeinden bei der Anpassung an diese Herausforderungen zu unterstützen. Herbert Formayer, der wissenschaftliche Leiter des Berichts, betont die Notwendigkeit von Lösungsmöglichkeiten und Handlungsempfehlungen, um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen.

Details
Vorfall Naturkatastrophe
Ursache Klimawandel
Ort Wien, Österreich
Verletzte 6
Quellen