Klimakrise im Visier: EU-Klimaziel 2040 trotz hitziger Debatten gefährdet!

Klimakrise im Visier: EU-Klimaziel 2040 trotz hitziger Debatten gefährdet!
Österreich - In den letzten Wochen steht das ambitionierte EU-Klimaziel von -90% Treibhausgasemissionen bis 2040 immer stärker in der Diskussion. Kritik kommt aus verschiedenen Ecken, insbesondere von einigen Mitgliedstaaten, die eine Abschwächung der Klimaziele fordern. Laut Oekonews warnte Greenpeace davor, die schwächelnde Wirtschaft als Vorwand für die Verwässerung der Klimaziele zu nutzen und betonte, dass bereits jedes Zehntel Grad Erhöhung der globalen Temperaturen verschiedene negative Auswirkungen auf die Wirtschaft mit sich bringe.
Besonders besorgniserregend ist der mögliche Handel mit gefährlichen Treibhausgas-Zertifikaten, der als Weg angesehen wird, die Klimaziele zu umschiffen. Dies würde es den Mitgliedstaaten ermöglichen, ihren Emissionsreduktionszielen mit Kompensationen aus anderen Ländern nachzukommen, wie es die EU-Kommission vorschlägt. Trotz dieser Flexibilität, die ab 2036 bis zu 3% des Ziels durch internationale Klimazertifikate aus Nicht-EU-Ländern kompensieren lässt, bleiben Skeptiker. Experten warnen vor effektiven Risiken, die Zertifikate möglicherweise nicht zu den gewünschten Emissionsminderungen führen.
Politische Kontroversen und Verantwortung
Mitgliedstaaten wie Frankreich fordern eine Verschiebung des Klimaziels, was die Debatte über den Grad der Komplexität und Ambition weiter anheizt. Greenpeace hat Bundeskanzler Stocker für sein Bekenntnis zur Klimaneutralität 2040 in Österreich gelobt und fordert Klimaminister Totschnig auf, ähnliche Schritte zu unternehmen. Trotz heterogener Meinungen innerhalb der EU ist klar, dass der entscheidende Schritt zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 die Einhaltung des 90%-Ziels für 2040 als verbindlichen Zwischenschritt erfordert, wie ZDF Heute berichtet.
Die Vorschläge der EU-Kommission, die auch von Experten kritisch betrachtet werden, beinhalten, dass gemäß den aktuellen Plänen mindestens 87% der Emissionsreduktion innerhalb der EU stattfinden sollen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die Vereinbarungen zwischen den Mitgliedstaaten konkret umgesetzt werden können, um wirtschaftliche Belastungen zu vermeiden.
Der Weg zur Klimaneutralität
Die EU plant angesichts der bevorstehenden Klimakonferenz im November in Brasilien, ihren umfassenden Klimaplan bis September vorzulegen. Die Dringlichkeit der Situation wird durch die Tatsache unterstrichen, dass aktuelle Daten zeigen, die EU dürfte ihr Zwischenziel von -55% Reduktion bis 2030 voraussichtlich verfehlen. Oliver Geden, ein Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik, betont, dass die nächsten fünf Jahre für die erfolgreiche Umsetzung der Klimaziele entscheidend sind.
Für eine gelungene Transformation wird Planungssicherheit seitens der Wirtschaft und Forschung gefordert. Während einige Akteure wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) das Klimaziel als zu hoch und potenziell schädlich für die Wirtschaft kritisieren, sieht der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in der Flexibilisierung und der Möglichkeit zur Anrechnung internationaler Maßnahmen eine pragmatische Lösung. Wie sich die gesamten Verhandlungen entwickeln, bleibt jedoch abzuwarten, da die Vorschläge noch der Zustimmung des Europäischen Parlaments und der Mitgliedstaaten bedürfen.
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