Karibik unter Algenplage: Gestank und Tourismus in Gefahr!

Karibik, Dominikanische Republik - In der Karibik stehen Urlauber und Einwohner vor einer unerwarteten Herausforderung: Ein intensiver Gestank, der an faule Eier erinnert, breitet sich entlang der Küsten aus. Verantwortlich dafür sind massive Mengen von Sargassum-Algen, die in Rekordzahlen an die Strände gespült werden. Aktuelle Schätzungen belaufen sich auf rund 38 Millionen Tonnen dieser Algen im Atlantik, die im Mai 2025 festgestellt wurden. Diese Menge stellt die größte seit Beginn der Beobachtungen im Jahr 2011 dar, und der vorherige Rekord lag bei etwa 22 Millionen Tonnen im Juni 2022, wie tagesschau.de berichtete.
Der unangenehme Geruch entsteht, wenn die Algen verrotten und dabei giftige Gase wie Schwefelwasserstoff und Ammoniak freisetzen, die Haut und Atemwege reizen können. Besonders betroffen sind Urlaubsziele wie Mexiko, Jamaika, die Dominikanische Republik, Martinique und Barbados. Ganze Küstenabschnitte sind inzwischen von glitschigem, braunem Algenmatsch bedeckt, was viele Strände unbrauchbar macht. Diese Entwicklung hat gravierende Auswirkungen auf den Tourismus, der eine essentielle Einkommensquelle für die Region darstellt.
Folgen für den Tourismus
Die Algenplage führt dazu, dass Urlauber ihre Pläne ändern oder sogar vorzeitig abreisen. In Punta Cana, Dominikanische Republik, wurden bereits Barrieren gegen Sargassum errichtet, und in St. Maarten kommen Bagger zum Einsatz, um die Situation zu bewältigen. Einige Hotels bieten ihren Gästen Rückerstattungen oder organisieren Shuttle-Services zu weniger betroffenen Stränden. In einer Schule auf Martinique kam es sogar zu einer vorübergehenden Schließung wegen der schädlichen Auswirkungen der Algen.
Die steigenden Temperaturen der Meere, Überdüngung durch landwirtschaftliche Abwässer und veränderte Strömungen werden als Hauptursachen für das explosive Algenwachstum identifiziert. Die Sargassum-Algen vermehren sich ungeschlechtlich, und ihre Anwesenheit stört nicht nur den Tourismus, sondern gefährdet auch die marine Ökologie, insbesondere Korallenriffe und Seagrass-Ökosysteme.
Langfristige Auswirkungen
Die Meeresverschmutzung hat nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf lokale Strände, sie beeinflusst auch die wirtschaftliche Stabilität der betroffenen Länder. Der Tourismus ist eine der Hauptsäulen der Wirtschaft in karibischen Staaten und macht erhebliche Beiträge zum globalen Bruttoinlandsprodukt. Laut sigmaearth.com unterstützte der Tourismus im Jahr 2019 über 330 Millionen Arbeitsplätze weltweit und trug 4,5 % zum globalen BIP bei.
Die Verschmutzung der Meere, insbesondere durch Chemikalien aus der Landwirtschaft, führt zu schädlichen Algenblüten, die nicht nur die Gesundheit potenzieller Touristen gefährden, sondern auch langfristige Schäden für die lokale Wirtschaft bedeuten. Die anhaltende Herausforderung des Sargassum-Wachstums bedroht das Image von beliebten Reisezielen und hat das Potenzial, die Besucherzahlen erheblich zu beeinflussen.
Behörden und Umweltexperten stehen vor der Aufgabe, die Ursachen des Algenwachstums zu bekämpfen und gleichzeitig einen weiteren Rückgang des Tourismus zu verhindern. Es bleibt abzuwarten, wie die Region mit dieser verheerenden Situation umgehen wird und welche Maßnahmen notwendig sind, um die Schäden zu minimieren und die Umweltqualität zu erhalten.
Details | |
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Vorfall | Umwelt |
Ursache | Überdüngung, steigende Meerestemperaturen, veränderte Strömungen |
Ort | Karibik, Dominikanische Republik |
Quellen |