Junge Österreicher zweifeln: Kommt das Arbeiten bis 70?

Österreich - Am Dienstag, dem 27. Mai 2025, wird Yilmaz Gülüm um 21.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON den „Report“ präsentieren, in dem unter anderem ein wichtiges Thema behandelt wird: die mögliche Ausweitung des Arbeitslebens bis zum 70. Lebensjahr. Diese Diskussion verknüpft sich mit der Realität des österreichischen Pensionssystems, in dem bereits heute die Mehrheit der jungen Österreicher skeptisch ist, dass sie jemals eine Pension mit 65 in Anspruch nehmen können. Dies liegt nicht zuletzt an der steigenden Anzahl von Pensionisten im Verhältnis zu immer weniger Erwerbstätigen, was dazu führt, dass der Bund über 30 Milliarden Euro ins Pensionssystem zuschießen muss, wobei diese Tendenz zunehmend ansteigt, wie OTS berichtet.
In der Sendung wird auch die Bundesheer-Diskussion über die Verteidigungsfähigkeit thematisiert, in der Pensionsfragen und die Wehrpflicht einen Stellenwert haben.
Pensionsgerechtigkeit im Fokus
Besonders brisant sind die kürzlich getätigten Aussagen der ÖVP-Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm. Sie vertritt die Meinung, dass viele ältere Menschen keine Erhöhung ihrer Pensionen benötigen. Diese Position stößt auf scharfe Kritik von der SPÖ, die Plakolms Äußerungen als „unverantwortlich und schäbig“ einstuft, und von der FPÖ, die ihr „abgehobene“ Ansichten vorwirft. Plakolm argumentiert, dass eine Erhöhung der Pensionen verhindern könnte, dass die Jugend benachteiligt wird, während die Teuerungsrate in Österreich derzeit bei 9,1 % liegt, wie Neue Zeit anmerkt.
Ein weiterer Punkt auf der Agenda sind die Forderungen nach einer deutlichen Erhöhung der Pensionen. Der Präsident des Pensionistenverbandes, Peter Kostelka, verlangt eine kräftige Anhebung und sieht eine Anpassungsrate von 10 % als notwendig an, um die explodierenden Teuerungsraten auszugleichen. Dies steht jedoch im Kontrast zu Plakolms Wunsch, die Erhöhung auf 5,8 % zu begrenzen, wobei sie für kleinere Pensionen eine stärkere Erhöhung in Aussicht stellt.
Statistische Hintergründe und Herausforderungen
Die Diskussion um das Pensionssystem in Österreich ist auch durch aktuelle Daten und Berichte geprägt. Die durchschnittliche Frauenpension liegt bei 1.150 Euro pro Monat, wobei rund die Hälfte der Pensionistinnen und Pensionisten weniger als 1.100 Euro erhält. Viele der laufenden Reformen und politischen Diskussionen sollten daher vor dem Hintergrund der finanziellen Situation der Pensionisten betrachtet werden, welche in verschiedenen Berichten und Studien des Sozialministeriums analysiert werden.
Besonders die Auswirkungen der aktuellen hohen Inflation auf das Pensionssystem machen deutlich, wie wichtig es ist, diese Fragen in der politischen Agenda zu verankern. So finden innerhalb der nächsten Wochen Verhandlungen zur jährlichen Pensionserhöhung statt, deren Outcome durch die extremen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stark belastet wird.
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Vorfall | Gesetzgebung |
Ort | Österreich |
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