Junge Industrie fordert Reformen: Pensionssystem braucht Veränderungen!
Österreich - Julia Aichhorn, Bundesvorsitzende der Jungen Industrie, äußerte sich heute, am 22. April 2025, auf einer Pressekonferenz mit dem Titel „Pflege ist Schwerarbeit“. Dabei thematisierte sie die Herausforderungen des österreichischen Pensionssystems, das zunehmend unter Druck steht. Die gesetzgebenden Maßnahmen zur Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters seien dringend notwendig, um die künftige finanzielle Stabilität des Systems zu gewährleisten. Aichhorn appellierte besonders, dass eine Einschränkung der gesetzlichen Frühpensionsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden sollte. „Einzelmaßnahmen dürfen nicht zu Lasten der jungen Generation gehen“, warnte sie.
Aktuelle Daten zeigen, dass im Jahr 2017 rund 2,34 Millionen Menschen eine Pension erhielten, wovon etwa 1,68 Millionen eine Alterspension bezogen. Die Gesamtheit der Pensionsbezieher hat seit 1970 um mehr als eine Million zugenommen. Diese demografische Herausforderung wird zukünftig durch den Anstieg der Lebenserwartung und den bevorstehenden Pensionsantritt der Babyboomer-Generation noch weiter verschärft. Aichhorn betonte, dass der Altersabhängigkeitsquotient bis 2060 auf 55 Prozent steigen wird, was bedeutet, dass weniger als zwei Erwerbstätige für jede pensionierte Person verantwortlich sein werden.
Die Dringlichkeit von Reformen
Die Pensionskommission hat festgestellt, dass der Zugang zu Alterspensionen stark von gesetzlichen Regelungen abhängt. Aichhorn unterstrich die Notwendigkeit, legitime Einsparungen im Pensionssystem zu diskutieren, um die Generation der Erwerbstätigen zu entlasten. Aktuelle Studien, darunter eine vom WIFO, haben gezeigt, dass bereits jetzt nur 1,7 Pensionsversicherte pro Pensionist einzahlen. Dies könnte bald zu einer noch angespannten Situation führen, wenn man bedenkt, dass im Jahr 2030 das Verhältnis auf 2,5 und im Jahr 2050 sogar auf zwei Erwerbstätige pro über 65-Jährigen sinken könnte.
Ohne umfassende Reformen des Pensionssystems wird eine finanzielle Belastung an zukünftige Generationen weitergegeben, was die Investitionen in Bildung und Innovation gefährden könnte. Aichhorn fordert daher klare Perspektiven für die junge Generation, um deren Zukunft nicht zu gefährden. Erfolgreiche Beispiele anderer Länder könnten als Vorbild dienen, insbesondere Maßnahmen zur Erhöhung des Pensionsantrittsalters und Anreize für längeres Arbeiten. Derzeit gibt es keine Aussicht auf eine Entspannung der Situation – die Herausforderungen bleiben enorm.
Insgesamt zeigen diese Faktoren, wie dringend Maßnahmen zur nachhaltigen Gestaltung des Pensionssystems benötigt werden. Die Wohlfahrts- und Bildungssysteme müssen unterstützt werden, um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden. Weitere Informationen zu den Reformoptionen im österreichischen Pensionssystem sind auch auf ecoAustria zu finden.
Für eine detaillierte Einschätzung der demografischen Herausforderungen, die Österreich bevorstehen, bietet Agenda Austria umfassende Perspektiven.
Weitere Einblicke zu den aktuellen Forderungen und Entwicklungen im Pensionssystem bietet OTS.
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