Joe Biden im Kampf gegen Prostatakrebs: So geht es weiter!

Washington, D.C., USA - Ex-US-Präsident Joe Biden wurde mit einem Prostatakarzinom diagnostiziert, das als „aggressiv und hormonempfindlich“ eingestuft wird. Der Tumor hat einen Gleason-Score von 9, was auf eine hohe Aggressivität des Krebses hinweist. Jeder achte Mann erkrankt im Laufe seines Lebens an Prostatakrebs, und Biden ist mit 82 Jahren von einem fortgeschrittenen Stadium betroffen. Laut Urologe Prim. Anton Ponholzer ist der Begriff „hormonempfindlich“ jedoch irreführend, da 99,5% der Prostatakarzinome zu Beginn hormonabhängig sind. Biden und sein Ärzteteam stehen vor wichtigen Entscheidungen über das weitere Vorgehen. Es ist bemerkenswert, dass die meisten Prostatakarzinome frühzeitig erkannt und erfolgreich behandelt werden können, entweder durch Operation oder Strahlentherapie.
Die späte Diagnose bei Biden wirft Fragen auf. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass er nicht an einem Früherkennungsprogramm teilgenommen hat oder an einem seltenen Tumor leidet, dessen PSA-Wert nicht erhöht ist. Der PSA-Wert ist ein wichtiger Indikator für die Früherkennung von Prostatakrebs und sollte ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig bestimmt werden. Bei familiärer Vorbelastung könnte es ratsam sein, früher mit den Untersuchungen zu beginnen. Früher wurde zur Früherkennung unter anderem eine Tastuntersuchung durchgeführt, diese ist jedoch mittlerweile nicht mehr allgemein empfohlen.
Früherkennung und Behandlungsmöglichkeiten
Der PSA-Wert wird durch eine einfache Blutabnahme festgestellt und gibt erste Hinweise auf mögliche Tumorerkrankungen. Bei auffälligen Werten folgt in der Regel eine MRT-Untersuchung zur genaueren Abklärung. Prostatakarzinome verursachen im Frühstadium oft keine Beschwerden und werden meist nur anhand des PSA-Wertes entdeckt. Eine wichtige Rolle spielen auch Risikofaktoren wie Alter und familiäre Vorgeschichte. Rauchen und Übergewicht sind hingegen nicht eindeutig nachgewiesene Faktoren.
Beim Umgang mit Prostatakrebs gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die sich nach dem Ausmaß und Stadium der Erkrankung richten. Im Frühstadium kann in vielen Fällen eine abwartende Strategie verfolgt werden. Diese kann entweder das „Watchful Waiting“ einschließen, bei dem keine Therapie eingeleitet wird, bis Symptome auftreten, oder die „Active Surveillance“, bei der eine engmaschige Kontrolle mit möglichen Behandlungsoptionen bei fortschreitender Erkrankung erfolgt. Die Kriterien für eine aktive Überwachung umfassen in der Regel einen PSA-Wert von ≤ 10 ng/ml und einen Gleason-Score von ≤ 6.
Therapien im Detail
Bei lokal begrenztem Krebs wird häufig eine radikale Prostatektomie durchgeführt. Diese Eingriffe können durch unterschiedliche Techniken erfolgen, darunter retropubisch, perineal und laparoskopisch. Die Heilungschancen liegen dabei bei etwa 70 %, insbesondere bei einer R0-Resektion. Auch die Strahlentherapie ist eine Option, die sowohl bei lokal begrenztem als auch bei fortgeschrittenem Tumor eingesetzt werden kann. Diese umfasst sowohl die perkutane Strahlentherapie als auch die Brachytherapie.
Eine weitere Behandlungsoption ist die Hormonentzugstherapie, die den Testosteronspiegel senkt, um das Krebswachstum zu hemmen. Diese wird häufig bei nicht operablen Patienten oder zur Unterstützung der lokalen Therapie eingesetzt. Die Behandlung von Prostatakrebs folgt nationalen und internationalen Leitlinien. Für Patienten sind zudem umfassende Informationen verfügbar, um die bestmögliche Entscheidung für ihre Gesundheit zu treffen.
Biden und seine Familie stehen nun vor dem nächsten Schritt in seiner Behandlung und zeigen, wie wichtig ein frühzeitiges Handeln sowie die Wahl der geeigneten Therapie sind. In Anbetracht der modernen Behandlungsmöglichkeiten könnte die Lebenserwartung auch bei aggressivem Tumor mehrere Jahre betragen.
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Vorfall | Krebs |
Ort | Washington, D.C., USA |
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