JJ fordert ESC ohne Israel – Politische Kontroversen brodeln!

Österreichs ESC-Gewinner JJ fordert einen Song Contest 2024 ohne Israel. Kontroversen und politische Debatten sind entbrannt.
Österreichs ESC-Gewinner JJ fordert einen Song Contest 2024 ohne Israel. Kontroversen und politische Debatten sind entbrannt.

Wien, Österreich - Österreichs Eurovision Song Contest (ESC) Gewinner JJ, dessen bürgerlicher Name Johannes Pietsch ist, hat in der aktuellen Debatte um die Teilnahme Israels am ESC 2025 einen klaren Standpunkt bezogen. Er äußerte den Wunsch nach einem Wettbewerb ohne Israel und bezeichnete dessen Teilnahme als „sehr enttäuschend“. In seinen Äußerungen betonte er, dass die endgültige Entscheidung über die Teilnahme jedoch bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU) liegt, die den ESC seit 1956 veranstaltet. „Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt“, sagte JJ, der den ESC 2025 mit seinem Song „Wasted Love“ in Basel gewann. Die Situation ist besonders angespannt, da die Teilnahme Israels im Kontext des nahöstlichen Konflikts steht, der durch einen verheerenden Terrorangriff der Hamas im Oktober 2023 ausgelöst wurde, bei dem über 50.000 Menschen im Gazastreifen ihr Leben verloren haben.

Die Debatte über Israels Teilnahme hat auch politische Reaktionen hervorgerufen. Johanna Mikl-Leitner, die Landeshauptfrau von Niederösterreich, kritisierte JJ scharf und bezeichnete seine Äußerungen als „politisch gefährlich schlecht beraten“. Sie warf ihm vor, Israel in eine Reihe mit Russland zu stellen, ohne den Kontext des Terrorangriffs zu berücksichtigen, der zu 1.200 Toten und entführten Geiseln führte. Mikl-Leitner erklärte, dass es in Niederösterreich keinen ESC ohne Israel geben wird, was auf die tiefen politischen Spannungen in der Region hinweist.

Politische Kontroversen und Proteste

Die Kontroversen um die Teilnahme Israels am ESC 2025 sind nicht neu. 70 frühere ESC-Teilnehmer, darunter der Vorjahressieger Nemo aus der Schweiz, haben sich gegen die Teilnahme Israels ausgesprochen und fordern einen Ausschluss, ähnlich wie bei Russland. Die aktuelle Vertreterin Israels beim ESC, Yuval Raphael, ist eine Überlebende der Terroranschläge vom 7. Oktober 2023 und brachte den Song „New Day Will Rise“, der im Finale den zweiten Platz erreichte, nachdem er im Publikums-Voting den ersten Platz belegte. Österreichs Sieg basierte hingegen auf den Punkten der Fachjurys.

Um den Konflikt bei der Veranstaltung zu entschärfen, hat die EBU ein striktes Flaggenverbot eingeführt, das nur offizielle Landesflaggen erlaubt. Trotz dieser Regelung dürfen die Zuschauer alle nach Schweizer Gesetz zulässigen Flaggen mitbringen, einschließlich palästinensischer Fahnen, was unter den teilnehmenden Ländern für zusätzliche Spannungen sorgte. In den letzten Tagen hat es bereits Proteste gegen Israels Teilnahme gegeben, darunter Störungen bei Proben.

Ein Blick auf die Veranstaltung 2025

Die diesjährige ESC-Veranstaltung findet am 17. Mai 2025 statt und wird in der Schweiz ausgetragen. Während Israel in den Fokus rückt, wird die ESC-Veranstaltung traditionell als unpolitisch angesehen. Jedoch ist es unübersehbar, dass politische Themen und Kontroversen die Event-Dynamik zunehmend beeinflussen. Der deutsche Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat die Forderungen nach Israels Ausschluss als „skandalös“ bezeichnet und bekräftigt die Notwendigkeit, die kulturelle Plattform und den internationalen Austausch durch den ESC zu wahren.

Wie der ESC 2025 in Basel verlaufen wird, bleibt abzuwarten, da sich alle Beteiligten den Herausforderungen stellen müssen, die durch die aktuelle Situation im Nahen Osten und die verfolgende Diskussion zu Israel bedingt werden. Unter den Big Five, den größten Geldgebern des ESC, sind auch Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien, die automatisch im Finale vertreten sind.

Details
Vorfall Terrorismus
Ursache Konflikt, Proteste
Ort Wien, Österreich
Quellen