Jet-Tankstellen in Deutschland für 2,5 Milliarden Euro verkauft!

Deutschland - Die „Jet“-Tankstellen in Deutschland und Österreich stehen vor einem milliardenschweren Verkauf. Der amerikanische Ölkonzern Phillips 66 hat beschlossen, seine fast 1.000 Tankstellen, darunter 843 unter der Marke „Jet“, für rund 2,5 Milliarden Euro zu veräußern. Käufer ist ein Konsortium von Finanzinvestoren, bestehend aus Energy Equation Partners und Stonepeak, wie [oe24] berichtet. Durch diesen strategischen Schritt erwartet Phillips 66, dass er sich stärker auf sein Kerngeschäft im Raffineriebereich konzentrieren kann.
Der Druck auf Phillips 66 kommt von Investoren, insbesondere dem Hedgefonds Elliott, der eine Neufokussierung auf das Kerngeschäft fordert. In diesem Kontext sind die Tankstellen nicht mehr Teil der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Der Verkauf ist Teil eines breiteren Trends, bei dem auch andere Ölkonzerne ihre Tankstellennetze in Deutschland veräußern, wie der [Stuttgart-aktuell] Artikel hervorhebt.
Aufschlüsselung des Verkaufs
Die 970 Tankstellen, die nun verkauft werden, sollen in diesem Jahr einen operativen Gewinn von 275 Millionen Euro erzielen. Dennoch wird Phillips 66 35 Prozent der Anteile an den Tankstellen behalten, was bei Analysten von TD Cowen auf Kritik gestoßen ist. Diese argumentieren, dass das Unternehmen die Tankstellen nicht vollständig abgegeben hat und heben damit eine strategische Unsicherheit hervor.
Der Mutterkonzern sieht in dem Verkauf nicht nur die Möglichkeit, liquide Mittel zu generieren – er erwartet auch Kosteneinsparungen. In den letzten Jahren haben ähnliche Verkaufsaktionen in der Branche stattgefunden, etwa die Verkäufe der „Esso“-Zapfsäulen von ExxonMobil im Jahr 2017 oder die Veräußertung der OMV-Tankstellen. Auch die „Total“-Tankstellen wurden 2023 von der kanadischen Alimentation für rund 3,3 Milliarden Dollar übernommen.
Marktentwicklungen und Trends
Innerhalb des Tankstellenmarktes in Deutschland gibt es zahlreiche Veränderungen, die sich auch auf unabhängige Betreiber auswirken. Der Bundesverband freier Tankstellen e. V. (bft) repräsentiert 522 mittelständische Unternehmen, die über 2.760 Tankstellen betreiben und fast jede fünfte Tankstelle im deutschen Netzwerk ausmachen. Diese Tankstellen sind nicht nur Anbieter von herkömmlichen Kraftstoffen, sondern zunehmend auch von erneuerbaren Energien, wie in der [bft] Branchenstudie hervorgehoben wird.
Die Mitglieder des bft setzen sich aktiv für treibhausgasneutrale Mobilität ein und integrieren neben elektrischen Ladeinfrastruktur auch Wasserstoff sowie biogene und synthetische Kraftstoffe in ihr Angebot. Die Initiative eFuel-Today, die gemeinsam mit dem Dachverband Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland (MEW) gegründet wurde, unterstützt den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit, sich an die sich wandelnden Marktbedingungen anzupassen und nachhaltige Geschäftsmodelle zu fördern.
Mit dem bevorstehenden Verkauf der „Jet“-Tankstellen wird sichtbar, wie stark der Druck auf die Ölbranche wächst, ihre Geschäftspraktiken zu überdenken und zu optimieren, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden.
Details | |
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Vorfall | Unternehmensfusion |
Ort | Deutschland |
Schaden in € | 2.500.000.000 |
Quellen |