Italien plant Handyverbot in Schulen: Furcht vor Smartphone-Falle!

Italien plant ab September 2025 ein Handyverbot an Schulen; Bildungsminister Valditara betont die Risiken für Schüler.
Italien plant ab September 2025 ein Handyverbot an Schulen; Bildungsminister Valditara betont die Risiken für Schüler.

Italien - Italien plant ab September 2025 ein umfassendes Verbot von Handys in den Klassenzimmern aller Schulen. Das Verbot betrifft nicht nur die private Nutzung, sondern auch die Verwendung von Mobiltelefonen für Unterrichtszwecke. Bildungsminister Giuseppe Valditara äußert sich besorgt über die negative Auswirkung von Smartphones auf die psycho-emotionale Entwicklung junger Menschen. Laut Valditara können Smartphones Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten sowie Probleme bei der Entwicklung der Vorstellungskraft verursachen. Italien unterstützt zudem die Einführung eines europaweiten Handyverbots an Schulen, was einen generellen Trend in vielen europäischen Ländern verdeutlicht.

Das Handyverbot in Italien folgt dem Beispiel Österreichs, wo seit dem 1. Mai 2025 ein ähnliches Verbot sowohl im Unterricht als auch in Pausen gilt. Diese Maßnahmen reflektieren einen wachsenden globalen Trend, sich mit der Rolle von Handys in Schulen auseinanderzusetzen. Die Umbenennung des Bildungsministeriums in „Ministerium für Schule und Verdienst“ unter Premierministerin Giorgia Meloni im Oktober 2022 signalisiert ebenfalls einen Fokus auf Bildungsreformen.

Diskussionen über Handyverbote in Deutschland

Allerdings gibt es auch fundierte Argumente gegen ein generelles Verbot. Handys ermöglichen es Schülern, ihren Eltern bei plötzlichen Änderungen in ihrem Stundenplan oder bei Notfällen schnell Informationen zukommen zu lassen. Auch könnte der kreative und nützliche Einsatz von Smartphones im Unterricht, etwa mit Lern-Apps oder zur Recherche, nicht mehr vollumfänglich genutzt werden. Zudem wird angeregt, Schulen sollten stattdessen gemeinschaftliche Regeln entwickeln, um die Schüler im verantwortungsvollen Umgang mit Handys zu schulen.

Studienlage und internationale Beispiele

In Deutschland verbringen Jugendliche wöchentlich durchschnittlich 36,9 Stunden am Smartphone, wobei Befragte im Alter von 16 bis 18 Jahren täglich über fünf Stunden ihr Handy nutzen. Eine Studie zeigt, dass 50 % der 11- bis 17-Jährigen mindestens 237 Benachrichtigungen pro Tag erhalten, wobei 23 % dieser Benachrichtigungen während der Schulzeit eintreffen. Diese Zahlen werfen ein kritisches Licht auf die gegenwärtige Handynutzung und deren mögliche negative Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit von Jugendlichen.

Die Einführung von Handyverboten an Schulen ist bereits in Ländern wie Finnland, Dänemark, England und den Niederlanden zu beobachten. In Deutschland denken zunehmend mehr Schulen über ein Verbot der privaten Handynutzung nach. Wichtige Studien zeigen uneinheitliche Ergebnisse zu den Auswirkungen eines Handyverbots auf den Lernerfolg: Die britische Studie von 2016 dokumentierte, dass Schulen mit einem Verbot verbesserte Testergebnisse, insbesondere bei leistungsschwächeren Schülern, erzielen konnten. Dagegen konnte eine schwedische Studie aus 2019 keinen positiven Effekt eines Handyverbots nachweisen, was auf die hohe Digitalisierungsrate der Schulen zurückzuführen ist. Eine umfassende Analyse von 22 Studien aus 12 Ländern bestätigt das gemischte Bild und betont die Bedeutung der Ausgestaltung und Durchsetzung solcher Verordnungen.

Die Diskussionen über Handyverbote in Schulen zeigen, dass es keine eindeutige Antwort gibt. Die Argumente sind vielfältig, und Entscheidungen müssen wohlüberlegt im Kontext der jeweiligen schulischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen getroffen werden. Ob und wann ähnliche Regelungen auch in Deutschland flächendeckend umgesetzt werden, bleibt abzuwarten.

Für weitere Informationen über das geplante Verbot in Italien, lesen Sie Krone.at. Über die Pro- und Contra-Argumente zu Handyverboten berichtet ZDF und umfassende Studienergebnisse sind auf Deutsches Schulportal einsehbar.

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Vorfall Sonstiges
Ort Italien
Quellen