Hodges: Trumps Russland-Politik ist ein katastrophaler Fehler!

Kiew, Ukraine - In einem Interview hat Ben Hodges, ehemaliger US-General und Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa von 2014 bis 2017, die Russland-Politik von Donald Trump scharf kritisiert. Hodges bezeichnete den Kurswechsel Trumps als „katastrophalen Fehler“ und warf ihm vor, Russland weniger unter Druck zu setzen, während die Ukraine ins Visier genommen werde. Dies berichtet Krone.
Hodges äußerte, dass Russland in einer schwierigen Lage sei, die Ukraine jedoch auch ohne direkte US-Unterstützung standhalten könne. Dabei kam er auch auf die Rolle von Trumps Sondergesandtem Steve Witkoff zu sprechen, den er als „völlig inkompetent“ bezeichnete. Laut Hodges wirke Witkoff in seinen Äußerungen über russische Narrative überzeugender als der russische Außenminister Sergei Lawrow. Er befürchtet, dass Trump sich als Teil einer neuen Weltordnung sehe und weniger an einer echten Lösung des Konflikts interessiert sei.
Internationale Reaktionen auf Trumps Politik
Die Kritik an Trumps Politik ist nicht auf Hodges beschränkt. Auch der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius äußerte Bedenken. Er kritisierte Trumps Gesprächstaktik im Hinblick auf einen Waffenstillstand in der Ukraine und betonte, dass er die Hoffnung nicht aufgeben wolle, solange noch Gespräche stattfinden. Trumps Entscheidung, die Militärhilfe für die Ukraine vorübergehend zu stoppen, stieß international auf scharfe Kritik.
Zusätzlich kündigte Russland die Schaffung einer Pufferzone entlang der Grenze zur Ukraine an, was in Kiew empört aufgenommen wurde und als Beleg für die wahren Absichten des Kremls gedeutet wird. In einem früheren Interview am 17. April 2025 äußerte Hodges, dass Trump im Wahlkampf 2024 versprochen hatte, den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden zu beenden, und dass diese Frist mittlerweile verstrichen sei. Konkrete Friedenspläne seien von Trump kaum vorhanden.
Putin und die Ukraine: Ein kaum lösbares Dilemma
Hodges bezweifelt, dass Russland unter Wladimir Putin jemals einem Ergebnis zustimmen wird, bei dem die Ukraine als souveräner Staat überlebt. Er kritisiert zudem Trumps naiven Ansatz zur Konfliktlösung und sieht die Verantwortung für den Druck auf Russland bei den USA, insbesondere durch Waffenlieferungen an die Ukraine oder wirtschaftliche Maßnahmen gegen die russische Energieindustrie. Die Unsicherheiten rund um Trumps Haltung gegenüber Putin werfen Fragen auf und zeigen die Komplexität des Konflikts.
China wird im Kontext des Ukrainekriegs ebenfalls als zentraler Akteur betrachtet. Während China eigene Interessen verfolgt, erkennt Hodges Russlands Abhängigkeit von China als Zeichen der Schwäche. Sein Standpunkt könnte im Rahmen internationaler Strategien eine bedeutende Rolle spielen, denn die Probleme der Ukraine sind Teil eines größeren geopolitischen Spiels, das die Außenpolitik der USA beeinflusst.
Historisch haben die USA Konflikte durch die Linse ihrer nationalen Interessen bewertet. In den letzten Jahrzehnten war von der Bush-Administration über Obama bis zu Trump eine ständige Veränderung der Strategien zu beobachten. Mit dem Ukrainekrieg und der Rivalität zu China könnten die aktuellen Bemühungen um Konfliktlösung und Stabilität in der US-Außenpolitik vor neuen Herausforderungen stehen. Dies wird auch von der bpb thematisiert, die die Unterschiede und strategischen Wendepunkte in der US-Politik gegenüber internationalen Konflikten detailliert darstellt.
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Ort | Kiew, Ukraine |
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