Hattmannsdorfer warnt: EU muss sich gegen Trumps Zölle wappnen!

Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer warnt vor Trumps Zöllen. EU strebt einheitliche Maßnahmen zur Verteidigung wirtschaftlicher Interessen an.
Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer warnt vor Trumps Zöllen. EU strebt einheitliche Maßnahmen zur Verteidigung wirtschaftlicher Interessen an.

Hattmannsdorf, Österreich - Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer hat sich heute zur jüngsten Ankündigung von US-Präsident Donald Trump geäußert, Zölle von 20 Prozent auf alle EU-Importe einzuführen. Diese abrupten Maßnahmen, die beim freien Welthandel als unberechenbar gelten, stellen eine erhebliche Bedrohung für die wirtschaftliche Stabilität der EU, insbesondere für Deutschland, dar. Hattmannsdorfer kritisierte den Zick-Zack-Kurs Washingtons und betonte die Dringlichkeit einer geschlossenen EU-Front.

Um Handelshemmnisse zu umgehen, sollte das Ziel laut Hattmannsdorfer sein, eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden. „Solche Handelshemmnisse führen zu einem ‚Loose-Loose-Szenario‘ für beide Seiten“, erklärte er und warnte davor, dass die EU ernsthaft handelspolitische Gegenmaßnahmen finalisieren müsse, falls Trump seine Drohungen umsetzt. Besonders die tech- und digitalen Dienstleistungsunternehmen, in denen die USA einen Handelsbilanzüberschuss erzielen, sollen dabei in den Fokus genommen werden.

EU reagiert auf Drohungen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekräftigte die Bereitschaft der EU, Gespräche mit den USA zu führen, um die Handelsbeziehungen zu stabilisieren. Sollte es jedoch nicht zu erfolgreichen Verhandlungen kommen, plant die EU Vergeltungsmaßnahmen. Mögliche Gegenmaßnahmen könnten weitere Zölle auf US-Produkte umfassen, darunter Stahl, Aluminium, Textilien, Lederwaren, Rindfleisch und Sojabohnen. Die EU strebt dabei eine ähnliche Zollstruktur an wie die der USA.

In den letzten Monaten hat das Europäische Parlament, insbesondere nach Trumps Wiederwahl im November 2024, intensiv über die transatlantischen Beziehungen debattiert. Vertreter wie Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, haben auf die Möglichkeit von Gegenzöllen hingewiesen, während Maroš Šefčovič die US-Zölle als schädlich für Unternehmen und Verbraucher kritisierte. Adam Szłapka, polnischer Minister für europäische Angelegenheiten, hob die Vorteile eines offenen und fairen internationalen Handels hervor.

Strategische Antworten der EU

Die Geschlossenheit der EU-Mitgliedstaaten wird als entscheidend angesehen, um wirtschaftliche Interessen zu verteidigen. Unter dem Hintergrund dieser neuen Zolldrohungen diskutiert die EU auch die Einführung einer koordinierten Digitalsteuer auf US-Technologiekonzerne, um eigene wirtschaftliche Interessen besser zu schützen. Zudem sucht die EU nach neuen Handelspartnerschaften, insbesondere mit Mercosur-Staaten und Indien, um die Exporte breiter zu diversifizieren und strategische Abhängigkeiten zu minimieren.

Die laufenden Verhandlungen und Diskussionen im Hinblick auf die Zölle sind essenziell, um die Zukunft des transatlantischen Handels zu sichern und sowohl die EU als auch die USA vor signifikanten wirtschaftlichen Schäden zu bewahren. Hattmannsdorfer appellierte, dass es an der Zeit sei, gemeinsam Lösungen zu suchen, anstatt sich in stagnantem Streit zu verlieren.

Details
Vorfall Gesetzgebung
Ort Hattmannsdorf, Österreich
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