Handys aus dem Knast: Mafia-Häftling plant Auftragsmorde!

Ein 27-jähriger Serbe wird beschuldigt, Mordaufträge aus der Haft erteilt zu haben. Ermittlungen zur organisierten Kriminalität laufen.
Ein 27-jähriger Serbe wird beschuldigt, Mordaufträge aus der Haft erteilt zu haben. Ermittlungen zur organisierten Kriminalität laufen.

Belgrad, Serbien - In einem skandalösen Fall, der an die Handlung eines Filmes erinnert, wird ein 27-jähriger Serbe beschuldigt, aus seiner Haftzelle heraus mehrere Mordaufträge über Handys vergeben zu haben. Laut 5min.at läuft das Bundeskriminalamt in Zusammenarbeit mit serbischen Behörden gegen den Mann, der mit der Mafia und dem bekannten Kriminellen Dario D., auch bekannt als „Dexter“, in Verbindung steht.

Die Ermittlungen ergaben, dass trotz des hohen Sicherheitsrisikos, dem der Serbe in der Justizanstalt Stein unterlag, am 28. September 2023 in seiner Zelle acht Mobiltelefone, darunter eine Reihe von Kryptohandys, sichergestellt werden konnten. Diese illegalen Geräte könnten entscheidende Beweise für die Verwicklungen des Mannes im bevorstehenden Prozess liefern.

Mordanschläge und kriminelle Machenschaften

Im Rahmen der weitreichenden Ermittlungen wurden mehrere Anschläge in Serbien gemeldet. Diese führten jedoch bislang nicht zu Verletzten. So wurde am 1. November 2021 ein Mordanschlag in Belgrad mit einer Handgranate auf einen als „Verräter“ bezeichneten Mann verübt, und am 25. August 2023 wurde auf das Wohnhaus dieses Mannes mit einer Panzerabwehrwaffe geschossen. Auch hier blieb es bei Sachschäden. Die Informationen stammen von 5min.at.

Der 27-Jährige, der in der Justizanstalt Hirtenberg Drogen an Mithäftlinge verkauft haben soll, wird zudem verdächtigt, illegale Schlepper-Fahrten organisiert zu haben, die pro Person 1.200 Euro kosteten. Die Ermittlungsbehörden werfen ihm vor, sich in ein Netzwerk verstrickt zu haben, das als „serbischstämmige Intensivtätergruppe“ bezeichnet wird.

Serbische Mafia und internationaler Kontext

Die Situation stellt einen weiteren bedeutsamen Aspekt der serbischen organisierten Kriminalität dar, die sich seit den 1970er Jahren entwickelt hat und in Europa und darüber hinaus aktiv ist. Laut Wikipedia umfassen die Haupttätigkeitsbereiche dieser Gruppen unter anderem Drogenhandel, Menschenhandel sowie Auftragsmorde. Serbische Gangster sind in verschiedenen europäischen Ländern, einschließlich Deutschland, Italien und den Niederlanden, für Raubüberfälle und andere kriminelle Aktivitäten verantwortlich.

Besonders die 1990er Jahre brachten einen Aufschwung für die serbische Mafia, als der Zerfall Jugoslawiens die Brutalität und den Einfluss dieser Gruppen verstärkte. Auch die Ermordung des serbischen Ministerpräsidenten Zoran Đinđić im Jahr 2003 wird mit der Mafia in Verbindung gebracht. Diese historische Tiefe der serbischen organisierten Kriminalität stellt die massiven Herausforderungen dar, vor denen die Strafverfolgungsbehörden nun stehen.

Die strafrechtlichen Verfahren gegen den 27-Jährigen sind vielschichtig. Neben der bereits rechtskräftigen Anklage wegen Drogen- und Schlepperei-Geschäften laufen weiterhin Ermittlungen wegen versuchter Bestimmung zum Mord, Luftpiraterie und krimineller Organisation. Der Prozess wird für Ende Juni 2025 am Landesgericht Wiener Neustadt erwartet, und bereits jetzt deuten die vorliegenden Beweise auf das gefährliche Ausmaß der Aktivitäten des Angeklagten hin.

Details
Vorfall Mord
Ursache Drogen- und Schlepperei-Geschäfte
Ort Belgrad, Serbien
Quellen