Hamas bietet Waffenstillstand an – Geiselnahme und Hunger im Gazastreifen!

Hamas bietet Waffenstillstand und Geiselfreilassung an, während die humanitäre Krise im Gazastreifen weiter wächst.
Hamas bietet Waffenstillstand und Geiselfreilassung an, während die humanitäre Krise im Gazastreifen weiter wächst.

Deir el-Balah, Gazastreifen, Palästinensische Gebiete - Die aktuellen Entwicklungen im Gazastreifen haben eine neue Dimension erreicht: Die Hamas hat einen dauerhaften Waffenstillstand sowie einen umfassenden Rückzug aus dem Gazastreifen vorgeschlagen. Das primäre Ziel dieses Vorschlags ist die Sicherstellung des Zugangs von Hilfsgütern für die leidende Bevölkerung des Gebietes. Diese Informationen kommen von der Kleinzeitung, die auch berichtet, dass laut israelischen Quellen noch 57 Geiseln von der Hamas festgehalten werden, von denen 34 als tot gelten.

Inmitten dieser angespannten Situation zeigt sich US-Präsident Donald Trump optimistisch hinsichtlich einer möglichen Waffenruhe im Gaza-Krieg. Israel hat bereits einen US-Vorschlag für eine zeitlich begrenzte Waffenruhe akzeptiert. In einem besorgniserregenden Zeichen erhielten zudem 77 Lastwagen mit Hilfsgütern des UNO-Welternährungsprogramms (WFP) im Gazastreifen keine Beachtung und wurden geplündert. Das WFP hat erneuert betont, dass die Bewohner des Gazastreifens nicht mehr zusehen können, wie Nahrung an ihnen vorbeifährt, während sie selbst hungern.

Hilfsnöte und humanitäre Herausforderungen

Die Vereinten Nationen warnen eindringlich vor einer Hungersnot im Gazastreifen, das als das hungrigste Gebiet der Welt bezeichnet wird. Die UNO hält Zehntausende Paletten mit Nahrungsmitteln an den Grenzen des Gazastreifens bereit, kann diese jedoch aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht verteilen. Israels Regierung hatte seit März alle Hilfslieferungen blockiert, um Druck auf die Hamas auszuüben, was jedoch im Hinblick auf die humanitäre Lage zunehmend als nicht tragbar angesehen wird. Vor zehn Tagen wurde die Blockade teilweise gelockert, jedoch nur in minimalem Maß.

Die Gaza-Stiftung für humanitäre Hilfe (GHF) hat kürzlich einige Verteilungszentren im Süden des Gebiets eingerichtet und plant, insgesamt 3,8 Millionen Mahlzeiten zu verteilen. Allerdings gibt es große Zweifel an der Fähigkeit der GHF, die Bevölkerung adäquat zu versorgen. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff plant eine 60-tägige Waffenruhe, in deren Rahmen Geiseln freigelassen werden sollen. Im Gegenzug sollen 125 Palästinenser sowie 1.111 Einwohner des Gazastreifens freikommen.

Alltag im Konflikt

Die Lebensumstände der Menschen im Gazastreifen sind katastrophal. In Deir el-Balah beispielsweise, wo der Kioskbesitzer Saadi al-Saftay seine Waren verkauft, sind die Preise für Lebensmittel stark gestiegen. Al-Saftay berichtet, dass eine Dose Foul nun vier Schekel kostet, was vor dem Krieg drei Euro entsprach. Die geflüchteten Menschen in der Region, die aufgrund der Kampfhandlungen in Zelten oder ohne Strom und Wasser leben, sehen sich schwerwiegenden Herausforderungen gegenüber, da viele auf die Verteilung von Hilfsgütern warten.

Die Situation hat auch die Umsätze im Kiosk von al-Saftay beeinflusst, obwohl sein Geschäft von den Zerstörungen verschont blieb. Dennoch spüren er und die Menschen in seiner Umgebung die akuten Auswirkungen der anhaltenden Unsicherheit, während die Geräusche von Raketen und Explosionen verebbten, doch Aufklärungsdrohnen die ständige Bedrohung einmahnen.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat eine Resolution verabschiedet, die einen Waffenstillstand im Gazastreifen fordert, obwohl diese rechtlich nicht bindend ist. Deutschland hat sich bei der Abstimmung enthalten, da der Angriff der Hamas auf Israel nicht erwähnt wurde. Diese komplexe Gemengelage aus humanitären Nöten, geopolitischen Überlegungen und den Stimmen der Betroffenen vor Ort verdeutlicht die prekäre Situation im Gazastreifen. taz und Deutschlandfunk beleuchten diese Themen ausführlich.

Details
Vorfall Waffenstillstand
Ort Deir el-Balah, Gazastreifen, Palästinensische Gebiete
Quellen