Greenpeace fordert urbanen Grün-Offensive zum Welttag der Artenvielfalt!

Tallinn, Estland - Am 21. Mai 2025 hat Greenpeace anlässlich des bevorstehenden Welttags der Artenvielfalt am 22. Mai eine dringende urbane Grünoffensive gefordert. Die Umweltschutzorganisation hebt die Chancen urbaner Räume für die Förderung der Biodiversität hervor und betont die Notwendigkeit entscheidender politischer Rahmenbedingungen für den Schutz von Flora und Fauna in Städten. In ihrem Bericht verweist Greenpeace auf fünf internationale Vorbilder, die erfolgreich Artenvielfalt und Klimaschutz in städtischen Räumen vereinen.
Diese Beispiele beinhalten den „Pollinator Highway“ in Tallinn, einen 14 Kilometer langen Korridor für Bestäuberinsekten, sowie ein städtisches Feuchtgebiet in London, in dem Biber zur Hochwasserprävention angesiedelt wurden. Auch Paris plant bis 2030 300 Hektar neue Grünflächen zu schaffen, während Seoul eine innerstädtische Autobahn abreißt und einen Fluss mit über 300 Pflanzenarten renaturiert. Singapur überzeugt durch ein verbindliches Begrünungsgesetz für Neubauten und ein ökologisches Korridornetzwerk. Trotz dieser positiven Ansätze wird in Österreich weiterhin Grünfläche versiegelt, was Greenpeace als besorgniserregend erachtet.
Forderungen an die Politik
Um der fortschreitenden Versiegelung entgegenzuwirken, fordert Greenpeace unter anderem einen Stopp des Nettoverlusts von Grünflächen und Baumkronen in Städten. Es sei notwendig, mehr Raum für Pflanzen zu schaffen und naturnahe Flächen zu fördern. Dazu bestehen klare gesetzliche Vorgaben für die Stadtbegrünung, die sowohl von Bund als auch von Ländern und Gemeinden notwendig seien, um den Anforderungen des Biodiversitätsschutzes gerecht zu werden.
Im Kontext der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 wird ebenfalls auf die Bedeutung städtischer Begrünungspläne hingewiesen. Diese Pläne sollen in allen europäischen Städten mit mehr als 20.000 Einwohnern implementiert werden, um integrierte Freiraumstrategien zu fördern, die die Lebensqualität, Biodiversität und Klimaanpassung unterstützen. Während es jedoch noch keine unmittelbare Verpflichtung für die Kommunen zur Umsetzung dieser Pläne gibt, sieht die Strategie zahlreiche Ansätze vor. Barcelona hat beispielsweise seinen „Nature Plan“ als Urban Greening Plan bekannt gegeben und bekennt sich zu Biodiversitätszielen.
Fachdialog zur Umsetzung
Innerhalb eines Online-Fachdialogs, an dem etwa zwanzig Expert*innen, unter anderem vom Bundesumweltministerium und verschiedenen Naturschutzverbänden, teilnahmen, wurden die Relevanz und die Herausforderungen von Stadtnatur-Plänen für deutsche Kommunen diskutiert. Diese Pläne könnten vorhandene Fachpläne ergänzen und eine politische Verpflichtung zu mehr Stadtgrün einfordern. Die Veranstaltung wurde von der Hochschule Geisenheim sowie dem Ecologic Institut in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz organisiert.
Die Teilnehmer des Fachdialogs waren sich einig, dass die Einbindung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft wichtig sei, um ambitionierte und integrierte Strategien zu entwickeln, die den Biodiversitätsschutz sowie Klimaschutz unterstützen. Ein politisches Bekenntnis zur EU-Biodiversitätsstrategie könnte die Position des Stadtgrüns stärken, besonders angesichts der zunehmenden Anforderungen und Flächenkonkurrenzen, die in städtischen Entwicklungskontexten bestehen.
Insgesamt zeigt sich, dass sowohl nationale als auch europäische Bestrebungen notwendig sind, um Städte zu lebenswerten Räumen für Artenvielfalt und Klima zu machen und die geforderten Maßnahmen zur Stärkung urbaner Grünflächen zeitnah zu implementieren.
Weitere Informationen zur EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Für Details zu den Planungen und Fachdialogen bezüglich Stadtgrün können Sie die Berichterstattung von stadtundgruen.de aufrufen sowie die Ausführungen von ots.at verfolgen.
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Ort | Tallinn, Estland |
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