Gössl GmbH: Sanierungsplan angenommen – So viel bekommen die Gläubiger!

Salzburg, Österreich - Nach der Insolvenz der Gössl GmbH, einem renommierten Trachtenunternehmen aus Salzburg, wurden konkrete Rückzahlungsmodalitäten für die Gläubiger bekanntgegeben. Während der Sanierungsplan für die Gössl GmbH mit einer Rückzahlungsquote von 22,5 Prozent angenommen wurde, musste der zuvor präsentierte Sanierungsplan für die Gössl GmbH am 12. Mai 2025 aufgrund mangelnder Zustimmung abgelehnt werden, wie Salzburg 24 berichtet.
Das Unternehmen, das sich im Februar 2025 in die Insolvenz begab, musste insgesamt 265 Forderungen in Höhe von etwa 8,7 Millionen Euro berücksichtigen. Davon wurden rund 7,1 Millionen Euro als anerkannt betrachtet. Die Gläubiger sollen nun binnen zwei Jahren eine Rückzahlung in Form von verschiedenen Tranchen erhalten. Diese gestalten sich wie folgt: 10 Prozent sofort, 4 Prozent nach 8 Monaten, 4 Prozent nach 16 Monaten und 4,5 Prozent nach 24 Monaten.
Rückzahlungsquote und Verteilung
Für die Gössl GmbH beträgt die Rückzahlungsquote 22,5 %, während die Gössl Gwand GmbH und die Gwandhaus GmbH jeweils eine Quote von 20 % anbieten. Die Verteilung der Gelder erfolgt ebenfalls in mehreren Tranchen:
- Gössl GmbH: 22,5%
- Gössl Gwand GmbH: 20%
- Gwandhaus GmbH: 20%
Besonders brisant ist die Situation für die Gössl GmbH, da bei einer Zerschlagung des Unternehmens, die Insolvenzverwalter eine Rückzahlung zwischen 13 und 17 Prozent an die Gläubiger anführen.
Die Abweisung des Sanierungsplans kam für die betroffenen Gläubiger zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da sich der Fortgang der Versteigerung von 20.000 Dirndlkleidern und Lederhosen als unklar darstellt. Ein Verwertungsstopp, ausgelöst durch das Sanierungsverfahren, hindert das Unternehmen daran, diese Waren über eigene Kanäle zu verkaufen, was höhere Preise verspricht.
Insolvenzen im Kontext
Die Situation der Gössl GmbH ist Teil eines größeren Trends. Laut IFM Bonn erlebte Deutschland im Jahr 2024 einen Anstieg der Insolvenzen auf 21.812, was einem Anstieg von 22,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Gründe sind vielfältig und reichen von wirtschaftlichen Krisen bis zu hohen Schuldenlasten bei ehemals Selbstständigen.
Insgesamt zeigen die steigenden Insolvenzzahlen, dass Unternehmen zunehmend unter Druck geraten. Dennoch bleibt die Insolvenz eine vergleichsweise seltene Form der Unternehmensschließung. Laut IFM wurden 2024 rund 270.000 gewerbliche Unternehmen eingestellt, von denen nur circa 6% auf Insolvenzanträge zurückgehen.
Für die Gössl GmbH steht nun die Herausforderung an, sich innerhalb der vorgegebenen Rahmenbedingungen neu zu strukturieren und die Gläubiger bestmöglich zu bedienen, während der Blick auf die gesamte Branche zeigt, dass viele Unternehmen ähnliche Schwierigkeiten bewältigen müssen.
Details | |
---|---|
Vorfall | Insolvenz |
Ort | Salzburg, Österreich |
Quellen |