Gletscherverlust: Unser Wasser in Gefahr – Dringender Handlungsbedarf!

Mitteleuropa, Deutschland - Eine neue Studie von Gletscherforscher:innen der Universitäten Innsbruck und Bristol zeigt alarmierende Entwicklungen bei der Gletscherentwicklung. In einem Bericht von ÖkoNews wird erläutert, dass eine temporäre Überschreitung der 1,5-Grad-Grenze zu einem signifikanten Gletscherschwund führen kann, der langfristige Auswirkungen auf den Meeresspiegel hat.
Die Untersuchung, die in der renommierten Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht wurde, untersucht Szenarien, in denen die globale Temperatur zeitweise über die kritische Marke von 1,5 °C steigt. Ein Beispiel-Szenario sieht vor, dass die Temperatur bis 2150 auf 3 °C ansteigt und danach bis 2300 wieder auf 1,5 °C abkühlt. In solch einem „Overshoot“-Szenario verlieren Gletscher bis 2200 etwa 16 % mehr Masse und bis 2500 rund 11 % mehr als in einem Szenario ohne Überschreitung des 1,5 °C-Ziels.
Langfristige Folgen der Gletscherschmelze
Selbst wenn das 1,5 °C-Ziel eingehalten wird, ist ein Verlust von 35 % Gletschermasse unvermeidlich. Die Studie unter Leitung des World Glacier Monitoring Service an der Universität Zürich zeigt, dass die Gletscher weltweit seit dem Jahr 2000 durchschnittlich 5 % ihres Eises verloren haben. Regionale Unterschiede sind erheblich: Während die Gletscher auf antarktischen Inseln nur 2 % verloren haben, beträgt der Verlust in Mitteleuropa bereits 39 %.
Zusammengefasst hat der globale Gletscherschwund seit 2000 zu einem Gesamtverlust von 6.542 Milliarden Tonnen Eis geführt, was etwa 18 Millimeter zum Anstieg des globalen Meeresspiegels beiträgt. Zudem weist die Studie auf vernichtende Trends hin: Die jährliche Gletscherschmelze hat sich von 273 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr im Zeitraum 2000–2011 auf 314 Milliarden Tonnen pro Jahr im Zeitraum 2012–2023 erhöht.
Global und regional: Zahlen und Trends
Die fortschreitende Gletscherschmelze und der Verlust an Gletschermasse sind alarmierend: „Gletscher sind nach der Erwärmung der Ozeane der zweitgrößte Verursacher des globalen Meeresspiegelanstiegs“, so eine Analyse der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Region | Prozentualer Gletscherschwund seit 2000 |
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Antarktische und subantarktische Inseln | 2 % |
Mitteleuropa | 39 % |
Dabei haben Gletscher etwa 18 % mehr Masse verloren als der grönländische Eisschild und mehr als doppelt so viel wie der antarktische Eisschild. Wissenschaftler betonen, dass eine schnelle Reduktion der Emissionen essenziell ist, um irreversible Folgen zu vermeiden und die langfristige Erhaltung der Gletscher und ihrer Wasserressourcen zu fördern. Ein Erhalt der globalen Temperaturen um 1,5 °C könnte bis 2500 mehr als 10 % Gletschermasse im Vergleich zu einer kurzen Temperaturüberschreitung bewahren.
Zusammengefasst zeigt die Forschung, dass die Gletscherschmelze eine komplexe Herausforderung darstellt, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Auswirkungen auf Wasserversorgung, Meeresspiegel und das Klima hat. Die Wissenschaftler appellieren an Politik und Gesellschaft, entschlossen gegen die Erderwärmung vorzugehen und den Gletschern eine Chance zur Regeneration zu geben.
Details | |
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Vorfall | Umwelt |
Ort | Mitteleuropa, Deutschland |
Quellen |