Gefährliche PFAS: Top-Kindersitz im ÖAMTC-Test abgewertet!

ÖAMTC-Stützpunkt, Österreich - Der aktuelle Test des Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring Clubs (ÖAMTC) hat für Aufsehen gesorgt, nachdem bei der Überprüfung von 19 verschiedenen Kindersitzmodellen umweltbelastende Stoffe entdeckt wurden. In einer umfassenden Analyse wurden Sicherheitsmerkmale, Handhabung und Schadstoffgehalt untersucht. Insgesamt erhielten zehn Sitze die Note „gut“, während neun mit „befriedigend“ eingestuft wurden. Besonders auffällig waren die Abwertungen aufgrund von Umweltbelastungen, die erstmals in die Bewertung der Modelle einfließen.
Das Testszenario umfasst realistische Unfallsimulationen, die Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h beim Frontalaufprall und 60 km/h beim seitlichen Zusammenstoß nachstellen. Diese Voraussetzungen entsprechen den europäischen Sicherheitsstandards gemäß Euro NCAP. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Kindersitz „Anoris T2 i-Size“ von Cybex, der ursprünglich als bester im Test galt, jedoch aufgrund nachgewiesener PFAS-Belastungen von „gut“ auf „befriedigend“ herabgestuft wurde.
PFAS – Eine ernsthafte Bedrohung
PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind chemische Verbindungen, die nicht biologisch abbaubar sind und sich sowohl im menschlichen Körper als auch in der Umwelt anreichern. Diese Stoffgruppe, zu der über 4.700 Chemikalien gehören, ist bekannt für ihre Verwendung in Produkten wie Kaffeebechern und Outdoorjacken, da sie wasser-, fett- und schmutzabweisende Eigenschaften besitzen. Die umweltschädlichen Wirkungen von PFAS sind oft unumstritten, und laut dem Umweltbundesamt ist die Belastung von Kindern alarmierend.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass 100 % der Kinder getestet wurden, mit PFOS belastet sind und 86 % der Blutplasma-Proben PFOA aufweisen. Hohe Konzentrationen dieser Stoffe können gesundheitliche Probleme verursachen, einschließlich Beeinträchtigungen bei Impfungen und einem erhöhten Risiko für Infektionen. Auch wird auf die Problematik hingewiesen, dass gestillte Kinder tendenziell höher mit PFAS belastet sind als nicht gestillte.
Ratschläge für Eltern
In Anbetracht dieser Ergebnisse rät der ÖAMTC Eltern, sich ausführlich über die Testergebnisse von Kindersitzen zu informieren, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Es wird empfohlen, die Kindersitze idealerweise im eigenen Fahrzeug bei einem Fachhändler oder an einem ÖAMTC-Stützpunkt auszuprobieren, um eine optimale Passform und Sicherheit zu gewährleisten. Ein einfacher Online-Kauf wird als ungeeignet erachtet, da die Montage und Anpassung variieren können.
Die Belastung durch PFAS und die Notwendigkeit, den Einsatz dieser Chemikalien in Produkten einzuschränken, stehen im Mittelpunkt der aktuellen Diskussion. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, fordert ein EU-weites Verbot von PFAS, da die langfristigen Umweltschäden oft unerforscht sind. Maßnahmen zur Reduzierung der PFAS-Belastung sind dringend erforderlich, um die Gesundheit der nachfolgenden Generationen zu schützen. Weitere Informationen zu den Testergebnissen und den empfohlenen Kindersitzen sind auf der Webseite des ÖAMTC zu finden.
Details | |
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Vorfall | Umwelt |
Ursache | PFAS |
Ort | ÖAMTC-Stützpunkt, Österreich |
Quellen |