Familie von Kapitol-Randaliererin erhält 4,4 Millionen Dollar Entschädigung

Am 6. Januar 2021 stürmten Trump-Anhänger das Kapitol; Ashli Babbitt wurde erschossen. Ihre Familie erhält $5 Millionen Entschädigung.
Am 6. Januar 2021 stürmten Trump-Anhänger das Kapitol; Ashli Babbitt wurde erschossen. Ihre Familie erhält $5 Millionen Entschädigung.

Washington, D.C., USA - Am 6. Januar 2021 kam es zu einem der tumultartigsten Ereignisse der US-Geschichte, als ein Mob aus mehreren hundert Menschen in das US-Kapitol in Washington, D.C. eindrang. Dieser Aufstand, der die formelle Anerkennung des Wahlergebnisses der Präsidentschaftswahl 2020 verhindern sollte, führte zu einem gewaltsamen Übergriff, bei dem fünf Menschen starben, darunter ein Polizist. Zudem wurden mindestens 140 Sicherheitskräfte verletzt, und vier von ihnen nahmen sich später das Leben. Rechtsextreme Gruppierungen wie die „Proud Boys“ und die „Oath Keeper“ spielten eine entscheidende Rolle bei den Ausschreitungen, die als Teil eines versuchten Staatsstreichs gewertet werden.

Ein besonders tragisches Ereignis während des Sturms auf das Kapitol war der tödliche Schuss auf Ashli Babbitt. Babbitt, die als radikale Anhängerin von Donald Trump galt, wurde erschossen, als sie versuchte, durch eine eingeschlagene Tür im Repräsentantenhaus zu gelangen. Präsident Trump hatte nach ihrem Tod für Aufsehen gesorgt, indem er Babbitt als „unschuldige, wunderbare und unglaubliche Frau“ bezeichnete und sie bis heute von seinen Anhängern als „Märtyrerin“ gefeiert wird. Die Familie von Ashli Babbitt forderte ursprünglich 30 Millionen US-Dollar Entschädigung, doch wie Krone berichtet, konnte nun ein Vergleich mit der US-Regierung erzielt werden, der die Zahlung von 5 Millionen USD (ca. 4,4 Millionen Euro) umfasst.

Der Sturm auf das Kapitol und die Reaktionen

Der Sturm auf das Kapitol war das Ergebnis einer jahrelangen Desinformationskampagne, die von Trump und Mitgliedern der Republikanischen Partei über die Legitimität von Wahlergebnissen initiiert wurde. Die aggressive Rhetorik, die bereits 2016 begann und sich vor der Wahl 2020 verschärfte, schürte Ängste vor angeblichem Wahlbetrug und führte zu einem umstrittenen Protestaufruf von Trump für den 6. Januar. Der Vorfall wurde von vielen Strafverfolgungsbehörden als die wohl größte Bedrohung für die Demokratie seit dem Bürgerkrieg eingestuft.

In der Folge des Kapitolsturms wurden mehr als 1.500 Menschen angeklagt, während über 600 Aufständische zu Haftstrafen verurteilt wurden. Es wurde ein Untersuchungsausschuss ins Leben gerufen, um die Geschehnisse zu beleuchten. Trump selbst sieht sich wegen Anstiftung zum Aufruhr und Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert, die er als politisch motiviert zurückweist.

Folgen und internationale Relevanz

Der Sturm auf das Kapitol hat nicht nur in den USA, sondern auch international Aufmerksamkeit erregt. Ähnliche Protestbewegungen und gewalttätige Ausschreitungen wurden in anderen Ländern wie Brasilien und Deutschland beobachtet. In der rechtsextremen Szene hat der Vorfall symbolische Bedeutung erlangt.

Die nun beschlossene Entschädigung für die Familie von Ashli Babbitt spiegelt die anhaltenden Spannungen und Emotionen wider, die aus diesen Ereignissen entstanden sind. Wie Stern und bpb zufolge wird die Diskussion um den Kapitolsturm und seine Folgen noch lange anhalten, während die politischen und sozialen Risse innerhalb der Gesellschaft weiterhin sichtbar bleiben. Der Sturm wird oft als eine dramatische Manifestation politischer Spaltung und der Gefahren von extremistischen Ansichten betrachtet, die die Demokratie bedrohen.

Details
Vorfall Sturm
Ursache Verschwörung
Ort Washington, D.C., USA
Verletzte 140
Festnahmen 1500
Schaden in € 4.400.000
Quellen