EVN überrascht mit kräftigem Umsatzsprung trotz Stromrückgang!

EVN meldet Umsatzsteigerung von 6,6 % auf 1,73 Mrd. Euro im H1 2024/25, trotz Rückgang bei erneuerbarer Energieerzeugung.
EVN meldet Umsatzsteigerung von 6,6 % auf 1,73 Mrd. Euro im H1 2024/25, trotz Rückgang bei erneuerbarer Energieerzeugung.

Reisenberg, Österreich - Der börsennotierte Energieversorger EVN aus Niederösterreich konnte im ersten Halbjahr 2024/25 sowohl Umsatz als auch Ergebnis signifikant steigern. Laut den aktuellen Geschäftszahlen stieg der Umsatz um 6,6 % auf 1,73 Milliarden Euro, während das Ergebnis um beeindruckende 25,7 % auf 250,6 Millionen Euro kletterte. Kühleres Wetter begünstigte die Erträge vor allem bei den Verteilgesellschaften und der Tochtergesellschaft EVN Wärme.

Die Stromerzeugung der EVN fiel allerdings um 10,2 % auf 1.609 GWh im Vergleich zum Vorjahr. Besonders der Anteil erneuerbarer Energien reduzierte sich auf 75,3 %, nachdem er im Vorjahr noch bei 82,9 % lag. Die Erzeugung von erneuerbaren Energien sank um 18,4 % auf 1.212 GWh. Dennoch ist der Ausbau der Windkraftkapazität um 22,2 MW auf nunmehr rund 500 MW ein positives Signal. Auch die Photovoltaik-Kapazität wurde um 12,5 MWp auf über 100 MWp erhöht.

Investitionen und zukünftige Vorhaben

Um den Herausforderungen des Marktes zu begegnen, setzt die EVN auf ein umfangreiches Investitionsprogramm, das jährlich rund 900 Millionen Euro umfasst. Die Inbetriebnahme des Windparks in Paasdorf mit einer Leistung von 22,2 MW steht an, und der planmäßige Bau der Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage in St. Pölten läuft ebenfalls gut. Zudem wird die Fertigstellung der Transportleitung von Krems nach Zwettl für Herbst 2025 angepeilt.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der geplanten Trennung von der WTE, mit Strabag als potenziellem Käufer. Die Naturfilteranlage in Reisenberg soll im Sommer 2026 in Betrieb gehen, was den Fokus der EVN auf nachhaltige Lösungen unterstreicht.

Marktanalyse und Ausblick

Die allgemeine Marktsituation für erneuerbare Energien zeigt sich aktuell vielversprechend. Laut einer Analyse wird der globale Markt für erneuerbare Energien bis 2029 auf ein Volumen von 5,98 Terawatt anwachsen, mit einem jährlichen Wachstum von 7,09 %. Besonders die Region Asien-Pazifik wird dabei als der am schnellsten wachsende Markt identifiziert, was die Strategien der EVN in den kommenden Jahren unterstützen könnte, insbesondere im Bereich der Wind- und Solarenergie.

Für das laufende Wirtschaftsjahr äußert die EVN jedoch einen skeptischen Ausblick. Es wird ein Ergebnis zwischen 400 und 440 Millionen Euro erwartet, wobei das Vorjahr mit 471,7 Millionen Euro nicht erreicht werden kann. Die Dividende bleibt mit mindestens 0,82 Euro je Aktie stabil, trotz des Rückgangs der Ausschüttung im Vergleich zum Vorjahr (0,90 Euro). Die Herausforderungen durch steigende Kosten und einen intensiven Wettbewerb in den Kernmärkten werden als Hauptrisiken angeführt.

Zusammengefasst zeigt die aktuelle Entwicklung der EVN sowohl positive als auch herausfordernde Aspekte, welche die strategische Ausrichtung auf erneuerbare Energien und Infrastrukturprojekte besonders im Blick behalten müssen. Während die Zahlen der ersten sechs Monate vielversprechend sind, verlangen das Wettbewerbsumfeld und die Kostenentwicklung der Energiepreise eine agile Reaktion des Unternehmens.

Für weitere Details zur Geschäftsentwicklung der EVN können interessierte Leser die Informationen auf Krone, EVN und Mordor Intelligence einsehen.

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Ort Reisenberg, Österreich
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