EU startet neues System zur Kontrolle irregulärer Migration!

Die EU plant ein elektronisches Einreisesystem zur besseren Kontrolle irregulärer Migration und Identitätsbetrug ab 2025.
Die EU plant ein elektronisches Einreisesystem zur besseren Kontrolle irregulärer Migration und Identitätsbetrug ab 2025.

Ärmelkanal, Frankreich - Die Europäische Union plant ein neues elektronisches Einreisesystem, das als wichtiger Schritt zur Kontrolle der irregulären Migration angesehen wird. Krone.at berichtet, dass das System biometrische Daten wie Fingerabdrücke und Gesichtsbilder erfassen wird. Ziel ist es, automatisch zu erfassen, welche Nicht-EU-Bürger in einen Mitgliedstaat ein- oder ausreisen.

Diese Initiative umfasst eine Datenbank, die anzeigt, ob Personen länger als erlaubt im Schengenraum verweilen. Ein bedeutender Vorteil des Systems ist, dass Mitgliedstaaten in Echtzeit auf die Reisedaten und den Aufenthaltsstatus von Drittstaatsangehörigen zugreifen können, was die Kontrolle irregulärer Migration erheblich verbessern soll. Laut n-tv.de haben sich Vertreter des Europaparlaments und der Mitgliedstaaten in Brüssel bereits auf einen schrittweisen Start des Systems verständigt.

Einführungsphase und Auswirkungen

Die Einführung des neuen Systems wird in mehreren Phasen erfolgen. In den ersten zwei Monaten wird der Betrieb ohne biometrische Daten stattfinden. Ab dem dritten Monat ist geplant, dass mindestens 35 Prozent der Grenzübertritte über das neue System abgewickelt werden, mit einer vollständigen Umstellung innerhalb von sechs Monaten. Während dieser Übergangszeit wird das manuelle Stempeln der Reisepässe weiterhin durchgeführt, bis das System komplett in Betrieb ist. Laut EU-Migrationskommissar Magnus Brunner soll das neue System dazu beitragen, bestehende Lücken in der Grenzkontrolle zu schließen.

Ein konkretes Startdatum steht jedoch noch nicht fest, da ein gesonderter Beschluss der Kommission erforderlich ist. Die Einigung zwischen dem Europaparlament und den Regierungen der Mitgliedstaaten muss zudem formal vom Rat und Parlament bestätigt werden.

Die Rolle biometrischer Daten

Das System wird besondere Bedeutung für die Verarbeitung biometrischer Daten haben. Der European Migration Network (EMN) hat in einem neuen Bericht aufgezeigt, dass biometrische Daten, die bei den Anträgen auf internationalen Schutz oder Aufenthaltsgenehmigungen gesammelt werden, oft für die Identifikation und Überprüfung von Identitäten verwendet werden. Diese Daten umfassen persönliche Informationen, die durch technische Prozesse hinsichtlich physischer und physiologischer Merkmale gewonnen werden, wie beispielsweise Gesichtsbilder oder Fingerabdrücke.

Die Erhebung biometrischer Daten erfolgt in den meisten EMN-Mitgliedsländern unter strengen Richtlinien, wobei auch besondere Anpassungen für Menschen mit Behinderungen oder kulturellen Bedürfnissen vorgesehen sind. Die Datenverantwortlichen gehören meist zu Ministerien oder Sicherheitsbehörden und sorgen dafür, dass die gesammelten Daten gesetzeskonform speichern werden, was in der Regel in einem nationalen Repository geschieht.

Abschließend zeigt sich, dass die EU mit diesem neuen Einreisesystem nicht nur die irreguläre Migration besser kontrollieren, sondern auch Identitätsbetrug erschweren möchte. Angesichts der tragischen Ereignisse auf dem Mittelmeer, wie dem Ertrinken eines Migranten und den Rettungen vor der französischen Küste, wird die Notwendigkeit solcher Maßnahmen immer offensichtlicher.

Details
Vorfall Migration
Ursache Kentern eines überfüllten Flüchtlingsboots
Ort Ärmelkanal, Frankreich
Quellen