EU schlägt Delivery Hero und Glovo mit 329 Millionen Euro Strafe!

Die EU verhängt 329 Millionen Euro Strafe gegen Delivery Hero und Glovo wegen wettbewerbswidriger No-Poach-Vereinbarungen.
Die EU verhängt 329 Millionen Euro Strafe gegen Delivery Hero und Glovo wegen wettbewerbswidriger No-Poach-Vereinbarungen.

EU, Belgien - Die Europäische Kommission hat in einem bahnbrechenden Fall einen hohen Preis für wettbewerbswidrige Praktiken im Lebensmittelliefermarkt gefordert. Die Unternehmen Delivery Hero und Glovo wurden mit einer Gesamtstrafe von 329 Millionen Euro belegt. Davon entfallen 223 Millionen Euro auf Delivery Hero und 106 Millionen Euro auf Glovo. Bereits in der Vergangenheit hatten beide Unternehmen verschiedene wettbewerbswidrige Vergehen eingeräumt und sich zu einem Vergleich bereit erklärt, was zu einer Strafminderung von zehn Prozent führte. Laut den Ermittlungen der Kommission hatten die Unternehmen über vier Jahre hinweg geheime Informationen ausgetauscht, um den Wettbewerb zwischen ihnen zu behindern.

Ein zentrales Element der wettbewerbswidrigen Handlungen war die Unterteilung geografischer Märkte und eine Vereinbarung, keine Führungskräfte von den jeweiligen Rivalen abzuwerben. Es ist wichtig zu beachten, dass diese No-Poach-Vereinbarungen ausschließlich für Verwaltungspersonal und Führungskräfte galten, nicht aber für die Kuriere. EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera hob hervor, dass dieser Fall eine Signalwirkung für die Wettbewerbsbehörden hat und markiert das erste Mal, dass Unternehmen für solche Vereinbarungen bestraft wurden. Diese neuen Maßnahmen sollen den Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt stärken und verhindern, dass Unternehmen es sich leicht machen, die besten Talente zu behalten.

Der Kontext von No-Poach-Vereinbarungen

No-Poach-Vereinbarungen, die oft zwischen konkurrierenden Firmen getroffen werden, haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, doch sie stehen unter verstärkter Beobachtung. Diese Absprachen schränken den Wettbewerb ein, indem sie verhindern, dass hochqualifizierte Mitarbeiter von einem Unternehmen zum anderen wechseln. Laut einem Bericht von Competition Law Insights schaden solche Vereinbarungen den Arbeitsmarktbedingungen, da sie den Wettbewerb um Fachkräfte künstlich eliminieren und in der Regel zu einer Senkung der Löhne unter ihrem Marktwert führen.

Die EU betrachtet solche Absprachen als wettbewerbsbeschränkend gemäß Artikel 101 TFEU. Damit stehen die No-Poach-Vereinbarungen von Delivery Hero und Glovo im Einklang mit den jüngsten politischen Initiativen, die darauf abzielen, die Wettbewerbsbedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Die EU hat eine Policy über Antitrust im Arbeitsmarkt veröffentlicht, um Unternehmen klarzumachen, dass diese Praktiken inakzeptabel sind, denn sie schaden nicht nur den Arbeitnehmern, sondern auch der allgemeinen Wirtschaft.

Die Relevanz für die Zukunft

Mit dieser Entscheidung hat die Europäische Kommission ein starkes Signal gesetzt, das sowohl Unternehmen als auch Wettbewerbsbehörden dazu drängt, No-Poach-Vereinbarungen sorgfältiger zu überwachen. Die Sanktionierung von Delivery Hero und Glovo ist nicht nur eine Bestrafung, sondern auch eine Aufforderung an andere Unternehmen, derartige wettbewerbswidrige Praktiken zu vermeiden. Um wettbewusste und faire Arbeitsumgebungen zu gewährleisten, ist es nun entscheidend, dass solche Absprachen zukünftig unterbunden werden.

Zusammenfassend zeigt dieser Fall, wie wichtig es ist, starke Regeln gegen Wettbewerbsverstöße durchzusetzen. Die Kommission hat mit dieser Sanktionierung nicht nur ein Exempel statuieren wollen, sondern auch einen wichtigeren Dialog über wettbewerbsfähige und faire Arbeitsmärkte angestoßen, der in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen dürfte.

Details
Vorfall Korruption
Ursache wettbewerbswidrige Vergehen
Ort EU, Belgien
Schaden in € 329.000.000
Quellen