Entdeckung der Blutgruppe Gwada negativ: Weltweit nur eine Trägerin!

Eine seltene Blutgruppe namens „Gwada negativ“ wurde in Frankreich entdeckt. Nur eine Trägerin bekannt, wichtige medizinische Implikationen.
Eine seltene Blutgruppe namens „Gwada negativ“ wurde in Frankreich entdeckt. Nur eine Trägerin bekannt, wichtige medizinische Implikationen. (Symbolbild/DNAT)

Entdeckung der Blutgruppe Gwada negativ: Weltweit nur eine Trägerin!

Guadeloupe, Frankreich - In Frankreich wurde eine neuartige Blutgruppe entdeckt, die unter dem Namen „Gwada negativ“ bekannt ist. Diese Blutgruppe, die auch als EMM-negativ klassifiziert wird, wurde erstmals 2011 in einer Routineuntersuchung bei einer 54-jährigen Frau festgestellt, die aus Guadeloupe stammt und in Paris lebt. Besondere Merkmale dieser Blutgruppe sind das Fehlen des EMM-Antigens und das Vorhandensein eines unbekannten Antikörpers. Bislang ist die Trägerin die einzige bekannte Person weltweit mit dieser Blutgruppe, was die Entdeckung zum seltensten jemals dokumentierten Bluttyp macht, wie Krone.at und The Hindu berichten.

Im Jahr 2019 wurde durch Hochdurchsatz-DNA-Sequenzierung die genetische Mutation identifiziert, die für das Fehlen des EMM-Antigens verantwortlich ist. Diese Mutation wurde von der Trägerin von ihren Eltern vererbt, was zur Feststellung führte, dass ihre Blutgruppe einzigartig ist, da sie nur mit sich selbst kompatibel ist. Das Blutinstitut hat festgestellt, dass Gwada negativ das 48. Blutgruppensystem weltweit darstellt und die Internationale Gesellschaft für Bluttransfusion (ISBT) erkannte die Entdeckung Anfang Juni 2025 während eines Treffens in Mailand offiziell an.

Sonderstellung in der Transfusionsmedizin

Eine der größten Herausforderungen mit dieser neuen Blutgruppe ist, dass die Trägerin weder Blut spenden noch empfangen kann, da kein anderer identifizierter Spender mit dem EMM-negativen Bluttyp existiert. Dies bringt ernste klinische Implikationen mit sich, da Personen ohne häufige Blutgruppenantigene wie EMM Alloantikörper bilden können. Bei Transfusionen könnte dies zu gefährlichen Reaktionen führen, wenn Blut mit dem fehlenden Antigen verabreicht wird. Daher wird nun aktiv nach weiteren Trägern von „Gwada negativ“ gesucht, um die Versorgung von Menschen mit seltenen Blutgruppen zu verbessern und die Transfusionssicherheit zu erhöhen, wie auf Openscience nachzulesen ist.

Die Entdeckung der Blutgruppe hat nicht nur die medizinische Wissenschaft revolutioniert, sondern ist auch das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung und Beobachtung. Seit der ersten systematischen Klassifikation von Blutgruppen durch Karl Landsteiner im Jahr 1901 hat sich das Wissen über menschliche Blutgruppen stetig weiterentwickelt. Inzwischen sind 43 Blutgruppensysteme bei der ISBT anerkannt, darunter die gängigen Systeme AB0 und Rhesus.

Die Seltenheit von „Gwada negativ“ ist vor allem auf die hohe Prävalenz des EMM-Antigens in der Menschheit zurückzuführen, weshalb das Fehlen dieses Hoch-Inzidenz-Antigens so außergewöhnlich ist. Fakt ist, dass die Anerkennung seltener Blutgruppen entscheiden kann, um lebensrettende Transfusionen sicherzustellen und geeignete Blutspender zu identifizieren.

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OrtGuadeloupe, Frankreich
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