Empörung über ÖVP-Vertreter: Kinder in Gastronomie als Störung bezeichnet!

Mario Pulker sorgt mit seiner umstrittenen Aussage über Kinder in der Gastronomie für Proteste von FPÖ-Vertretern und Kritik an der ÖVP.
Mario Pulker sorgt mit seiner umstrittenen Aussage über Kinder in der Gastronomie für Proteste von FPÖ-Vertretern und Kritik an der ÖVP. (Symbolbild/DNAT)

Österreich - Die politischen Debatten um die Familienpolitik in Österreich werden aktuell von einer umstrittenen Äußerung des Wirtschaftskammervertreters und ÖVP-Politikers Mario Pulker dominiert. In einem Interview machte Pulker klar, dass er „einen Gast mit Hund lieber als einen Gast mit Kind“ bevorzugt. Diese Aussage erregte sofort die Gemüter und führte zu massiver Kritik, insbesondere aus den Reihen der Opposition. Die FPÖ-Familiensprecherin Ricarda Berger bezeichnete Pulkers Äußerungen als eine „Zumutung für alle Familien“ und fordert eine öffentliche Entschuldigung des Politikers. Sie warf der amtierenden schwarz-rot-pinken Regierung vor, Familienleistungen zu streichen und die Familie generell als geringwertig zu betrachten.

Berger ist nicht die einzige, die Pulkers Aussage als aufschlussreich für die familienpolitische Ausrichtung der ÖVP betrachtet. Auch die FPÖ-Bundesparteisprecherin Lisa Schuch-Gubik kritisierte die Äußerung scharf und wertete sie als Ausdruck von Verachtung gegenüber Familien. In einer offiziellen Stellungnahme forderte sie ein klares Bekenntnis der ÖVP zu Pulkers Aussagen und bezeichnete die Äußerung als schockierend sowie bezeichnend für die aktuelle Familienpolitik der Partei. Sie argumentierte, dass es einen eklatanten Widerspruch zwischen den sonntäglichen Bekundungen zur Familienfreundlichkeit und der Realität gebe, in der Kinder als Belastung feilgeboten würden.

Kritik an der Familienpolitik

Die heftige Reaktion der FPÖ zeigt, wie sensibel das Thema Familienpolitik in Österreich ist. Richtig in den Fokus gerät es, wenn man die jüngsten Entwicklungen in der Familienförderung betrachtet. Trotz der Kritik an der ÖVP, die numerous Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung von Familien in den letzten Jahren implementiert hat, wurde die Opposition laut. Österreich gilt laut einer Studie der Europäischen Kommission als führend bei Familienleistungen innerhalb der EU. So wurden unter anderem seit dem 1. Januar 2023 die Familienleistungen jährlich an die Inflation angepasst, was für die Jahr 2024 eine Steigerung um 9,7 Prozent bedeutet.

Zusätzlich wurden wichtige Programme wie der Familienzeitbonus mehr als verdoppelt und stellt nun bis zu 1.600 Euro bereit. Auch der Familienbonus Plus wurde auf 2.000 Euro erhöht, und viele Initiativen zur Stärkung der Väterbeteiligung wurden eingeführt. Um den Zugang zur Kinderbetreuung zu verbessern, investiert die Bundesregierung seit 2008 kontinuierlich und hat bisher rund 95.700 neue Plätze geschaffen. Trotz dieser Fortschritte wirkt die Opposition lautstark, insbesondere angesichts der jüngsten Äußerungen Pulkers, der den Eindruck vermittelt, dass familienpolitische Erfolge von Teilen der ÖVP nicht ernst genommen werden.

Familienfreundlichkeit im Fokus

In der aktuellen politischen Landschaft bleibt die Frage der Familienfreundlichkeit angesichts von Pulkers Bemerkung zentral. Die FPÖ sieht sich als Verfechterin für die Belange von Familien und kritisiert die ÖVP, während diese betont, dass die derzeitigen Maßnahmen gut durchdacht und notwendig sind, um Familien nachhaltig zu unterstützen. Wie sich diese politischen Spannungen weiter entwickeln werden, bleibt abzuwarten, insbesondere mit den anstehenden Wahlen im Blick. Der Appell an die politische Verantwortung ist klar: Ein respektvoller Umgang mit Familien und Kindern sollte an oberster Stelle stehen.

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Ort Österreich
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