Elon Musk als Risiko: Steigende Verkaufszahlen oder Schock-Nachfolger?

Elon Musks politische Aktivitäten belasten Tesla. Zulassungszahlen in Europa sinken drastisch, während die CEO-Suche beginnt.
Elon Musks politische Aktivitäten belasten Tesla. Zulassungszahlen in Europa sinken drastisch, während die CEO-Suche beginnt.

USA - Elon Musks politische Aktivitäten haben sich negativ auf das Geschäft von Tesla ausgewirkt. Der Aufsichtsrat des Unternehmens hat bereits im März mit der Suche nach einem neuen CEO begonnen, da die Performance von Tesla, insbesondere auf dem EU-Automarkt, in letzter Zeit stark zu wünschen übrigließ. Im ersten Quartal 2025 sanken die Zulassungszahlen von Tesla in Europa um 45 % im Vergleich zum Vorjahr, was Analysten alarmiert. Viele sind der Meinung, dass Musks stark ausgeprägte politische Ansichten die Nachfrage nach Tesla-Fahrzeugen um 15 bis 20 % gesenkt haben könnten, wie Analyst Dan Ives schätzte. Um die Situation zu verbessern, hat Musk angekündigt, ab Mai weniger Zeit als Berater von Donald Trump zu verbringen und sich stärker um Tesla zu kümmern.

Die Probleme für Tesla sind nicht nur unternehmensintern, sondern auch extern spürbar. Musk hat durch provokante Äußerungen, darunter Werbung für die AfD und Nazi-Witze, für viel Aufsehen gesorgt. Aktivisten haben zu einem Boykott von Tesla aufgerufen, und Flottenkunden wie Rossmann haben bereits den Kauf von Teslas abgelehnt. Privatkunden distanzieren sich ebenfalls von Musk, indem sie Aufkleber auf ihren Fahrzeugen anbringen. Trotzdem sieht Marken-Experte Oliver Errichiello Musks Verhalten als langfristig unerheblich für die globalen Verkaufszahlen von Tesla an. Kunden würden sich vor allem für die Produktleistung und weniger für die politischen Ansichten des Unternehmens interessieren, was Tesla auch weiterhin als führenden Anbieter im Elektroautomarkt positioniert, insbesondere in den USA und China.

Der Aufstieg von Tesla

Die Geschichte von Tesla und Elon Musk begann in den frühen 2000er Jahren, als Musk nach seiner Entlassung als CEO von PayPal die Kontrolle über etwas Neues suchte. Sein Weg führte ihn zu Tesla, wo er zunächst als Frühinvestor auftrat. Musk setzte jedoch seine finanziellen Mittel ein, um sich selbst als CEO zu installieren und originalen Mitgründern wie Martin Eberhard und Marc Tarpenning Druck auszuüben. Eberhard beschreibt Musk zunächst als intelligent und motiviert, doch das Bild veränderte sich schnell, als Musk begann, schwierige Entscheidungen zu fordern, die das Unternehmen in eine andere Richtung lenkten.

Die Konflikte zwischen Musk und Eberhard führten schließlich zu rechtlichen Auseinandersetzungen, die zwar beigelegt wurden, jedoch in der Erinnerung der Beteiligten fortbestehen. Diese Episode gibt einen Einblick in Musks Managementstil und die unternehmerische Risikokultur, die er prägte. Seine Nutzung von Twitter revolutionierte die Art und Weise, wie Unternehmen geführt werden können, oft jedoch nicht ohne Kontroversen und die Sorge um Musks selbstüberschätzende Haltung.

Markenimage und zukünftige Ausrichtung

Trotz der Turbulenzen bleibt Tesla seiner Innovationskraft treu. Errichiello vermutet, dass Tesla in der Lage ist, sich von Musk abzutrennen, sofern das Unternehmen weiterhin innovative Produkte anbietet. Die gesellschaftliche Spaltung in Europa und den USA beeinflusst zunehmend das Kaufverhalten; viele Kunden möchten Produkte ohne politische Statements. Langfristig könnte Tesla sogar konservative Marktsegmente ansprechen, wenn das Produktangebot den Ansprüchen der Kunden entspricht.

Die Beziehung zwischen Musk und Trump bleibt zwar angespannt, doch Errichiello glaubt, dass deren politische Ansichten den Markt und die Kundenwahrnehmung weiterhin beeinflussen werden. Ob der Einfluss von Musks politischen Aktivitäten das Unternehmen belastet oder nicht, bleibt abzuwarten, während Tesla daran arbeitet, in der dynamischen Welt der Elektrofahrzeuge eine führende Rolle einzunehmen.

Details
Ort USA
Quellen