ELGA nach zehn Jahren: Revolutioniert Österreichs Gesundheitssystem die Pflege?

Österreich - Die elektronische Gesundheitsakte ELGA steht kurz vor einem entscheidenden Wendepunkt, nachdem sie in den vergangenen zehn Jahren kaum genutzt wurde. Diese moderne und sichere Infrastruktur im österreichischen Gesundheitssystem soll jetzt umfassend eingesetzt werden. Laut einem aktuellen Bericht von Krone liegt die Teilnahmequote bei 67% unter Krankenhäusern und 18% unter Pflegeeinrichtungen. Zudem sind 82% der Kassenärzte angeschlossen, während nur 44% der Wahlärzte an ELGA teilnehmen.
Die Teilnahme der Ärzte ist zwar verpflichtend, dennoch gibt es keine Konsequenzen für jene, die nicht an dem System teilnehmen. Ein wesentlicher Schritt in Richtung fortschrittlicher Nutzung wird ab dem 1. Juli konkret: Ab diesem Datum sind niedergelassene Labore und Radiologen verpflichtet, ihre Befunde und Bilder in das System einzupflegen. Langfristig ist eine Erweiterung der Gesundheitsdaten und -befunde zwischen 2026 und 2030 eingeplant.
Nutzung und Zugang zu Gesundheitsdaten
Von insgesamt 9,1 Millionen Bürgern in Österreich sind 97% in der ELGA erfasst, jedoch haben sich lediglich 280.000 Menschen abgemeldet. Derzeit nutzen weniger als 100.000 Menschen aktiv ELGA, was ungefähr 1% der Bevölkerung ausmacht. Das Ziel der ELGA ist es, eine umfassende Patientenakte zu erstellen, die Befunde, Medikamente, Bilder und Vorsorgeuntersuchungen enthält. Diese Informationen sollen nicht nur Ärzten, sondern auch den Patienten selbst zugänglich gemacht werden.
Über das ELGA-Portal können Nutzer ihre Gesundheitsdaten zeit- und ortsunabhängig einsehen. Dort stehen Funktionen wie eBefund, eMedikation und der eImpfpass zur Verfügung. Der eImpfpass nutzt die technische Infrastruktur von ELGA, ist jedoch rechtlich nicht Teil des Systems, sondern unterliegt anderen Bestimmungen, wie von gesundheit.gv.at erläutert.
Gesundheitsdaten als Datenschatz
Die Initiative wird nicht nur als ein Schritt zur Verbesserung des Patientenservice angesehen, sondern auch als Datenschatz, der zur wissenschaftlichen Nutzung und effizienten Steuerung des Gesundheitssystems beitragen soll. Zum Beispiel ist bekannt, dass Österreich eine hohe Zahl an Diabetespatienten hat, genaue Statistiken über diese Gruppe fehlen jedoch.
Die ELGA stellt somit ein zentrales Element in der Digitalisierung des Gesundheitswesens dar. Laut einem umfassenden Überblick über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung des Gesundheitswesens, den bpb gibt, ist die digitale Transformation des Gesundheitswesens für die Zukunft von entscheidender Bedeutung. Sie soll sicherstellen, dass Gesundheitsdaten effizient und sicher genutzt werden können, um die Versorgung der Patienten zu optimieren und Versorgungslücken zu vermeiden.
Details | |
---|---|
Ort | Österreich |
Quellen |