Cannes ehrte Fatima Hassouna: Ein bewegendes Vermächtnis aus Gaza

Gaza, Palästinensische Gebiete - Am 16. Mai 2025 wurde während des Cannes Film Festivals der palästinensischen Fotografin Fatima Hassouna eine bewegende Hommage zuteil. Hassouna wurde am 16. April 2025 durch einen israelischen Raketenangriff getötet, nur einen Tag nach der Annahme ihres Dokumentarfilms „Put Your Soul on Your Hand and Walk“ für das Festival. Bei dem Angriff starben auch mindestens neun Mitglieder ihrer Familie

Sepideh Farsi, die iranische Filmemacherin und Regisseurin des Dokumentarfilms, stellte während der Premiere des Films in Cannes eine emotionale Verbindung zu Hassouna her. „Sie sagte immer, dass das vorbeigehen würde“, erinnerte sich Farsi und hielt ein Foto von Hassouna in die Höhe. Die Veranstaltung drückte ihr tiefes Bedauern über den Tod von Hassouna aus und bezeichnete sie als eine der vielen Opfer der andauernden Gewalt in der Region. Farsi organisierte außerdem eine Ausstellung mit Hassounas Fotografien, die während des Festivals zu sehen ist, um ihr Erbe zu ehren.

Eindrücke aus Gaza und der Einfluss des Konflikts

Der Dokumentarfilm von Farsi zeigt die Auswirkungen des Krieges auf Gaza, und es war eine besondere Herausforderung, Hassouna zu besuchen, da Farsi nicht im Gazastreifen filmen konnte. Über 370 Branchenvertreter unterzeichneten einen Brief, der Hassounas Tod anprangerte und die Akademie der Künste für ihre mangelnde Unterstützung kritisierte. „Kino hat die Pflicht, gesellschaftliche Probleme widerzuspiegeln und die Botschaften derer zu tragen, die leiden“, hieß es in dem Schreiben.

Farsi, die fatima ein Jahr zuvor beim Dreh eines anderen Films traf, äußerte, dass Hassouna begeistert von ihrer Einladung zum Festival war. Ihre Vorfreude wurde von der Jurypräsidentin Juliette Binoche gewürdigt, die erklärte: „Sie hätte heute Abend hier bei uns sein sollen.“ Die Erinnerungen an Hassouna und die Tragödie ihres Todes überschatteten die Festlichkeiten in Cannes.

Das Festival und seine Herausforderungen

Während des Festivals waren auch internationale Stars wie Joaquin Phoenix, Pedro Pascal und Emma Stone auf dem roten Teppich zu erwarten. Fatih Akin präsentierte seinen Film „Amrum“, während Kristen Stewart mit „The Chronology of Water“ eingeladen war. Das Festival wird stark von der MeToo-Bewegung geprägt, die für Aufsehen sorgte. Ein Schauspieler wurde wegen Vergewaltigungsvorwürfen vom roten Teppich ausgeschlossen, und eine Veranstaltung führte zur Suspendierung eines Vizechefs einer Nebenreihe, nachdem Vorwürfe sexueller Gewalt geäußert worden waren.

Im offiziellen Wettbewerb um die Goldene Palme treten 22 Filme an, darunter das Werk „In die Sonne schauen“ von Mascha Schilinski. Die Sieger des Wettbewerbs werden am 24. Mai 2025 bekannt gegeben. Während sich die glamouröse Welt des Kinos blind für die Realität um sie herum zeigt, bleibt die Erinnerung an Fatima Hassouna ein Mahnmal für die Schrecken des Krieges und die Stimme der Unterdrückten.

Die Luftangriffe in Gaza, die am 7. Oktober 2023 nach einem Angriff militantischer Gruppen eskalierten, haben zu erheblichen Verlusten und humanitären Krisen geführt. Fatima Hassouna war nicht nur eine talentierte Fotografin, sondern auch eine Stimme ihrer Gemeinde, die trotz der gewaltsamen Realität, die sie umgab, den Mut fand, Geschichten aus ihrem Leben und ihrer Umgebung zu erzählen. Ihre Vision und ihr unaufhörlicher Kampf werden im Gedächtnis leben.

Für weitere Informationen über diese beeindruckende Persönlichkeit und die Reaktionen auf die Tragödie besuchen Sie bitte die Berichte von vienna.at, independent.co.uk und democracynow.org.