Bundesliga plant eigene Streaming-Plattform: Der große Medienwandel beginnt!

Österreichs Fußball-Bundesliga plant ab 2026 eine eigene Streaming-Plattform zur Verwaltung der Übertragungsrechte.
Österreichs Fußball-Bundesliga plant ab 2026 eine eigene Streaming-Plattform zur Verwaltung der Übertragungsrechte.

Österreich - Die österreichische Fußball-Bundesliga hat große Pläne für die Zukunft: Ab 2026 soll eine eigene Streaming-Plattform eingerichtet werden, um die Übertragung von Spielen selbst zu verwalten und sich von klassischen TV-Partnern unabhängig zu machen. Diese Entscheidung wurde in einer Clubkonferenz mit allen zwölf Bundesligisten getroffen, und die Vorbereitungen für den Wandel laufen bereits seit etwa 18 Monaten. Einem Wirtschaftlichkeitsanalyse zufolge könnte die Selbstvermarktung langfristig profitabler sein, was die Bundesliga dazu veranlasst, das Modell als vollwertiges Medienunternehmen zu entwickeln. Möglicherweise wird hierfür eine neue Gesellschaft gegründet, die auf dem Erfolgsmodell der niederländischen Eredivisie basiert, wie kosmo.at berichtet.

Um die eigene Plattform erfolgreich aufzubauen, sind erhebliche Investitionen in technische Infrastruktur und Personalressourcen nötig. Dennoch sieht die Liga von einer direkten finanziellen Beteiligung der Vereine an der neuen Plattform ab. Gespräche mit potenziellen Investoren sind bereits im Gange, und im Juni soll ein detaillierter Geschäftsplan in Zusammenarbeit mit den Clubs entwickelt werden. Dabei müssen zahlreiche Aspekte, wie juristische Rahmenbedingungen und Finanzierungsfragen, berücksichtigt werden. Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer äußert sich optimistisch und plant, bis Jahresende konkrete Informationen für die Fans bereitzustellen.

Ängste und Herausforderungen im Streaming-Sektor

Der Streaming-Sektor gewinnt im Sportbereich zunehmend an Bedeutung. Weltweit sollen die Umsätze im Streamingmarkt bis 2021 auf etwa 54 Milliarden Euro verdoppelt haben, wie Deutschlandfunk berichtet. Der Trend zur Bereitstellung von Video- und Audioinhalten „over-the-top“, also ohne Internet-Provider, stellt eine wichtige Entwicklung dar. Markus Luer, Gründer von Total Sports Asia und Sportfix, sieht in diesem Ansatz die Zukunft der digitalen Übertragung.

Dennoch gibt es auch Bedenken. Eine Umfrage zeigt, dass 72 % der Kunden technische Probleme beim Streaming fürchten. Diese Ängste wurden durch technische Pannen, etwa beim Eurosport-Player zu Beginn der Bundesliga-Saison, bestätigt. Die Probleme liegen jedoch häufig nicht im Streaming selbst, sondern bei der Registrierung neuer Kunden.

Marktentwicklungen und Strategien

DAZN hat etwa gemeinsam mit Sky die Live-Rechte für die Champions League für kolportierte 600 Millionen Euro über drei Jahre erworben. Kay Dammholz von DAZN betont, dass das Unternehmen den Markt erweitern und nicht die Konkurrenz verdrängen möchte. Kooperationen mit Medien, Print, Online und sogar mit Free-TV-Sendern wie Sport 1 sind Teil dieser Strategie. Der Deutsche Olympische Sportbund hat mit sportdeutschland.tv eine eigene Streaming-Plattform ins Leben gerufen, und auch andere Sportverbände, wie der Europäische Handball-Verband, entwickeln eigene Angebote.

In Anbetracht dieser Entwicklungen ist die Entscheidung der österreichischen Bundesliga, eine eigene Streaming-Plattform zu schaffen, ein entscheidender Schritt. Dennoch bleibt die herkömmliche Rechtevergabe eine Option, und der Dialog mit Sky und anderen Anbietern wird weiterhin aufrechterhalten, um die bestmögliche Lösung für die Fans zu finden.

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Vorfall Regionales
Ort Österreich
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